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Vielleicht bist du nicht faul, sondern kämpfst mit Depression

Vielleicht bist du nicht faul, sondern kämpfst mit Depression

Du kannst nicht früh aufstehen und dich fertig machen, du hast keinen Bock, dein Bett zu machen und hast kaum Kraft dir die Zähne zu putzen.

Du bist zu spät oder hast dein Meeting oder die Verabredung schon verpasst, andere Deadlines erledigst du (wenn auch) im letzten Moment und du kommst immer nicht (genügend) vorbereitet.

Das sind doch alles alltägliche Dingen und deine üblichen Verpflichtungen, die wir alles machen und erledigen müssen! 

Obwohl es immer das Gleiche ist, an einigen Tagen verlangt es mehr Anstrengung als üblich. Viele, fast all deine Mitmenschen waren hatten solch eine Phase, aber werden trotzdem kein Verständnis für dich zeigen. Leider sind wir Menschen so erschaffen, dass uns einiges vor den Augen entkommt. 

Es bedeutet nicht unbedingt, dass du faul bist, weil dein Zimmer nicht aufgeräumt ist, oder die Wäsche schon eine Woche im Korb liegt und auf dich wartet. 

In deiner Wohnung herrscht vielleicht Chaos, aber das ist nichts im Vergleich zu dem Chaos in deinem Leben und Kopf.

Vielleicht bist du nicht faul, sondern kämpfst mit Depression

Ja, tatsächlich ist es im Kopf. 

Ein konkreter Grund für Depression ist noch nicht entdeckt und es kann noch Jahre lang dauern, bis die Wissenschaftler und Psychologen zu einer logischen und eindeutigen Erklärung kommen, was haben die Stimmung mit dem Haushalt zu tun, und sind wir depressiv, weil wir nicht erledigt haben, oder können wir nichts erledigen, weil wir depressiv sind? 

Aber eins ist schon bekannt: viele verschiedene Reize aus unseren Leben haben darauf Einfluss und manifestieren sich durch Depression.

Menschen sind doch soziale Wesen, deswegen haben andere Menschen, unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und die Gefühle, die wir dabei empfinden, eine sehr große Wichtigkeit in unserem Leben.

Der größte Wert ist allerdings auf die Gefühle gelegt. Wahrscheinlich ist dir bekannt, dass du dich von einigen Menschen trennen könntest, aber von den Gefühlen, die sie dir geben, auf die kannst du nicht verzichten.

Gäbe es eine andere Person, mit welcher du das Gleiche fühlen könntest, würde es auch zu einer Änderung kommen.

Der Hacken liegt darin, dass manchmal die gleiche Person, die dich so hoch heben kann, dich auch so tief wirft. Nur der, der dich glücklich macht, kann dich auch traurig machen.

Wenn es dazu kommt, dann wird es immer mit der gleichen Intensität sein, je glücklicher bist du mit deiner ausgewählten Person, desto trauriger wirst du ohne ihr sein. 

Du den wichtigen Beziehungen zählt aber auch die Beziehung mit sich selbst. Deine Verbindung mit deinem wahren Ich ist das allerwichtigste für dich.

Es gibt keine andere Bindung oder eine zwischenmenschliche Beziehung, die wichtiger davon ist, oder je sein wird.

Wenn du dich bis jetzt vernachlässigt hast, ist es jetzt Zeit deine Perspektive zu ändern und der richtige Augenblick für eine Änderung in deinem Leben ist gekommen. 

Wir alle möchten und streben dazu, dass uns jemand liebt und dass wir jemanden lieben. Wenn das die gleiche Person ist, hast du das Glück in deinem Leben gefunden, sie bringt das Licht in dein Leben und beleuchtet dich auf deinem Weg.

Es mangelt nicht am Verständnis und Unterstützung und auch in den schwierigsten Tagen, hast du jemanden zum Reden. Wir sind ständig auf der Suche nach dieser Person, einige finden sie sehr spät im Leben, andere begegnen ihr nie. 

Diese Person, die dich liebt und die du liebst, bist in erster Reihe du selbst. Keiner kann dich so lieben, wie du selbst es kannst und keine Liebe brauchst du mehr, als die, von dir selbst.

Es ist unbestreitbar, dass andere Menschen und ihre Aufmerksamkeit sehr wichtig sind, aber immerhin haben sie ihre eigenen Leben und Schwierigkeiten.

Vielleicht bist du nicht faul, sondern kämpfst mit Depression

Manchmal hat jemand in wahrsten Sinne des Wortes keine Zeit für dich. Jeder muss sich um sich selbst kümmer und manchmal okkupiert es einen so stark, dass er keine Zeit für jemand anderen hat. 

Wenn du deinen Schlüssel zum Glück einer Person schenkst, dann muss man immer auf sie warten, bis sie die dir Tür öffnet.

Dir sind also deibe eigenen Hände gebunden und was kannst du solange tun? Natürlich nichts. Du gerietst in eine Phase, in welcher du dich unfähig fühlst, in welcher du keine Kraft oder Einfluss hast und bist deswegen jeden Tag immer mehr hoffnungslos. 

Die Depression ist eine echter Widersprüchlichkeit an sich. Zu gleicher Zeit empfindest du nichts und alles auf einmal, eine Mischung von Erwartungen, Angst, Tugend, Leere, Nervosität und Reiz. Man möchte etwas machen, tut es aber trotzdem nicht. Der Wille nach Leben springt in einem herum, aber die Melancholie erstickt es.  

Wenn du deine Kampfwaffe jemand anderen gegeben hast, kann es etwas länger dauern, bist Verstärkung kommt.

Wenn du aber weniugstens dein Schild bei sich hast, egal wie verletzt bist du, schaffst du dich zu wehren. 

In diesen Augenblicken ist es kein Wunder, wenn du deine Verpflichtungen nicht erfüllen kannst, du dich irgendwo verspätest oder einfach etwas, was du geplant hast, nicht schaffst, denn all deine Energie ist jetzt auf diesen Kampf hingerichtet

Wie ich schon gesagt habe, sind die Depression und alles um sie sehr widersprüchlich, demnach gilt hier eine umgekehrte Regel.

Üblich wächst etwas erst, wenn man ihm Aufmerksamkeit gibt, aber nicht die Depression. Sie zu ignorieren und ihr keine Aufmerksamkeit zu geben, bringt genau das Gegenteil.

Die Depression halten deine erpressten Emotionen und nicht ausgesprochene Worte am Leben. All das, was dich quält und dir nicht atmen gibt, das versöhnt sie und gibt ihr an der Stärke.

Du kannst eine Weile so tun, als ob du nichts merkst und nichts Ungewöhnliches fühlst, aber bald wird es ertragbar schwer, diese Rolle zu spielen. 

Unter dieser Last verlierst du all deine Energie und hast deswegen keine Kraft oder Willen für deinen Alltag. 

Wenn du das nächste Mal merkst, dass du in diese Situation gelangen bist, dann schau mal in dich, in dein Herz, in dein Wesentliches, herrschen dort Ruhe und Frieden? Wahrscheinlich nicht.

Es muss nicht unbedingt bedeuten, dass du faul bist. Wenn du dich und deine Bedürfnisse ignorierst, dann läufst du Gefahr unter doppelten Drück zu sein.

Du belastest dich zusätzlich mit den Schuldgefühlen, wieso du etwas nicht gemacht hast, oder wieso dein Leben nicht aufregender ist. 

EIN SCHLECHTER TAG BEDEUTET NICHT EIN SCHLECHTES LEBEN!

Okay es ist nicht nur ein schlechter Tag, es ist eine Phase, aber trotzdem ist es etwas Vorübergehendes. Es sind die Emotionen und Schwierigkeiten, die du nicht rechtzeitig geklärt und bearbeitet hast.

Nicht, dass du etwas nicht unter den Teppich kehren kannst, sondern du kannst NICHT MEHR machen. Es gibt keinen Platz mehr. 

Jetzt heißt es, aufräumen und putzen. Obwohl es dir aussehen kann, als ob du sehr faul bist, bist du eigentlich mental sehr fleißig.

Vielleicht bist du nicht faul, sondern kämpfst mit Depression

Zu erst muss du entscheiden, was und wen du in deinem Leben behalten möchtest, dann lässt du das, was du nicht mehr brauchst oder nicht mehr mit sich tragen kannst, los. Der Platz für das, was übrig ist, wird dann geputzt.

Es gibt kein richtigen Putzten ohne Wasser und in diesem Fall, wird alles durch Trennen gereinigt. Jetzt kommt das lustige Teil: neue Sachen sortieren, neue Einrichtung machen und diese Frische genießen. 

Für solch ein Re-Make braucht man wirklich viel harte Arbeit, was einen sehr erschöpfen kann. Die einigen Tagen im Bett sind somit völlig berechtigt. 

Wer schon Erfahrungen mit depressiven Phasen hat, oder *Frauen, die schon öfter gebrochen sind*, LINK wissen, wie wichtig ist es sich selbst zu lieben und seine Gefühle zu verstehen. 

Diese Personen sind ihr eigener Schützer, größte Liebe und stärkste Unterstützung. Sie haben sich selbst akzeptiert und handeln in Bezug darauf.

Wer zu oft mehr für andere, als für sich selbst sorgt, der lernt auf die harte Art, dass man manchmal auch Nein sagen darf und in einigen Situationen muss man es sagen.

Deine Mitmenschen wissen vielleicht nicht, wie es dir momentan geht, weil DU immer FÜR SIE da bist und nie und Hilfe bittest.

Du kannst alles schaffen, du hast Verständnis für jeden, keiner soll einen Aufwand deinetwegen machen und es gibt nichts, was du nicht erledigen könntest. Das klingt etwas narzisstisch, oder?

Das einzige Gegenteil, da du andere vor dich stellst, wirst du am Ende verletzt und nicht sie. Wenn du nicht merken kannst, dass du keinen Platzt für dich gemacht hast und dass du dich vergessen hast, wirst du bald im Bett zu dieser Erkenntnis kommen. 

Tatsächlich treten depressive Phasen ambitiösen Menschen sehr oft, wahrscheinlich deswegen, weil sie selbst zu hohe Erwartungen von sich selbst haben und ihre Emotionen selbst selten äußern.

Ich verstehe, dass es sehr schwierig ist, sich jemanden zu öffnen, deshalb habe ich immer mein Tagebuch zur Hand.

Ihm kann ich alles mitteilen, er stellt keine dummen Fragen und lässt mich so zu sein, wie ich bin. So habe ich das Recht traurig, froh, kreativ, ambitiös oder peinlich zu sein und alles, was mich dazu gebracht hat, lasse ich so los.

Ich habe danach bemerkt, dass ich mich im Gespräch besser äußern könnte und öfter an mich selbst gedacht habe. Seitdem haben sich meine faulen Perioden reduziert.

Entweder habe ich jetzt viel mehr Platz, oder ich habe das bisherige nicht beschmutzt, auf jeden Fall genieße ich diese Freiheit und Frieden, die ich somit bekommen habe.