Das Geheimnis jeder erfolgreichen Beziehung, vor allem einer Liebesbeziehung, ist eine gute Kommunikation.
Das ist der Grundstein, auf welchen man das Vertrauen und Respekt aufbauen kann. So entwickelt sich die Beziehung und stärkt das Bündnis miteinander.
Öfters bestimmt der Ton oder die Art, wie man etwas sagt, mehr als der Inhalt. Es passiert, dass deswegen Besorgnis als Eifersucht anerkannt wird und unnötigen Streit verursachen kann.
Man äußert eigentlich etwas Positives und möchte sich um den Partner und seine Bedürfnisse kümmern, aber wenn man es mit einem unangemessenen Ton macht, wird es oft ein Schlag daneben.
Die Kommunikation ist der Schlüssel zu guten und erfolgreichen Beziehungen, aber zu gleicher Zeit kann es eine Beziehung beschädigen oder zerstören, wenn man nicht genügend aufmerksam mit seiner Kommunikation ist.
Viele von uns beschäftigen uns nicht viel damit, wie man seine Gefühle äußert und was für einen Eindruck der Partner bekommt.
Es ist wirklich ein Wunder, wie einige Erwachsene keine Ahnung haben, wie sie kommunizieren sollen. Das liegt am meisten daran, dass sie ihre Gefühle und Bedürfnisse nicht erkennen können, weil sie sich nicht gut kennen.
Die Beziehung mit sich selbst ist die wichtigste Beziehung in unserem Leben, weil das die einzige Verbindung ist, die wir durch das ganze Leben tragen und welche auf alles im Leben Einfluss haben.
Deswegen ist das Verhaltensmuster gegenüber anderen oft die Reflexion der Beziehung zu sich selbst. In sich selbst zu schauen und sein wahres Ich zu erkennen, verlangt viel Mut und Geduld und gelingt deswegen nur wenigen.
Deswegen fängt damit auch die gewaltfreie Kommunikation an. Wie der ganze Prozess aussieht und was daran so wichtig ist, erfährst du in diesem Artikel.
4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation
Das Konzept der gewaltfreien Kommunikation ist von M. Rosenberg entwickelt, mit dem Ziel seine Gefühle zu äußern, ohne in unnötige Konflikte zu geraten.
Es fängt mit der Beobachtung seiner Gefühle und Erkennung der Reize, die einen aufgeregt haben, an.
Im zweiten Schritt fokussiert man sich an die Gefühle, die man in dieser Situation empfindet, ohne sie direkt an diese Menschen und Gelegenheit zu binden.
Die Gefühle soll man dann objektiv betrachten und wahrnehmen.
Der dritte Schritt bezieht sich auf die Bedürfnisse.
Unsere Gefühle sind entweder die Auslöser oder die Folgen für unerfüllte oder unterdrückte Bedürfnisse.
Nachdem die Gefühle beobachtet sind und die unterdrückte Bedürfnisse erkannt sind, bist du bereit deine Wünsche zu äußern. Das kommt im letzten Schritt durch die Bitte.
Auf diese Art und Weise vermeidest du einen Konflikt zwischen dir und deinen Partner, der oft in einer anderen Richtung geht und bringt vieles erneut an die Oberfläche, auch wenn man der Meinung war, dass es schon längst Schnee von gestern ist.
So geratet man in einen Streit, der mit anderen Sachen endet, die oft mit dem ursprünglichen Reiz überhaupt nicht verbunden ist.
Wären diese vorherigen Konflikte geklärt, dann würden sie nicht nochmals zum Tisch gebracht.
Genau dafür dient die gewaltfreie Kommunikation – damit der richtige Reiz anerkannt wird, direkt genannt und geäußert und auch rechtzeitig geklärt wird.
Obwohl es ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein im ersten Augenblick verlangt, lohnt es sich, weil man viel mehr davon profitieren kann.
Wenn man sich daran gewöhnt, wird es jedes nächste Mal leichter und man merkt und genießt nur die Vorteile der gewaltfreien Kommunikation.
Gehen wir diese Schritte nochmals genauer durch.
1. Die Gefühle beobachten – Was sehe ich, höre ich, nehme ich wahr, ohne mich selbst oder andere zu verurteilen?
Diese Frage ist sehr wichtig und ist immer der Anfang. Alles fängt von mir selbst an, so auch meine Wahrnehmung der Welt um mich.
Manchmal sind es nicht die Verhaltensmuster und die Handlungen, die anderen machen, sondern meine Wahrnehmung und Reaktionen darauf, die mich verletzten.
Im ersten Schritt soll man benennen, was man um sich sieht, hört, fühlt, ohne eine persönliche Bedeutung diesen Reizen zu geben. Keine Beurteilung, Vorwürfe oder verfrühte Handlungen – nur objektive Wahrnehmung.
2. Was empfinde ich dabei – Was fühle ich, ohne jemand anderen dafür verantwortlich zu machen?
Bei diesem Schritt soll man die Gefühle akzeptieren, ohne einen anderen dafür verantwortlich zu machen. Nachdem du den Reiz, der dich aufgeregt hat, erkannt hast und akzeptiere es, ohne irgendjemanden verantwortlich zu machen – weder ihn noch dich.
3. Erkenne deine Bedürfnisse – Auf welche unerfüllten Bedürfnisse weisen mich meine Gefühle hin?
Diese Frage bringt dich wieder zum Anfang, aber es ist damit sehr stark verbunden. Unsere Gedanken, auch die negativen, weißen auf etwas, was uns fehlt, hin.
Man kann seine Gefühle und Bedürfnisse nicht ausschalten, egal wie oft und wie stark man es versucht. Auch wenn man sie ignoriert oder unterdrückt, bleiben sie immer noch im Kopf und der Seele und finden eine Gelegenheit sich zu zeigen.
Manchmal mischen sie sich mit anderen Reizen und kommen auf die Oberfläche in unerwarteten und unangemessenen Augenblicken, was einen nur noch schlimmeren Konflikt als Folge hat.
4. Die Bitte – Worum möchte ich jemand anderen bitten? Und was möchte ich selbst tun?
Was ist denn das, was ich jetzt brauche und was meine Gefühle beruhigen und meine Bedürfnisse befriedigen wird? Im Prinzip ist das der Kern der Sache und der Sinn dieses Prozesses, deswegen kommt es am Ende.
Wenn man sich der Reize um sich bewusst geworden ist, seine Gefühle beobachtet und nachdem man seine Bedürfnisse anerkannt hat, ist man bereit auch die Bitte zu formulieren und zu äußern. Bis jetzt hast du schon dich und dein Benehmen analysiert und weißt, was du eigentlich brauchst.
Du bist sicher, was du fühlst und dir ist mittlerweile klar, wieso du dich so fühlst. Somit bis du jetzt fähig, diesen Wünsch jetzt zu artikulieren und zu äußern, ohne zusätzliche Gefühle einzumischen und unangemessen zu reagieren.
Die gewaltfreie Kommunikation in deinem Alltag
Auch wenn es jetzt für dich scheint, als ob es sehr kompliziert ist, diese 4 Schritte in deinem Alltag zu folgen und so zu entscheiden, wie und wann du reagieren wirst, ist es im Prinzip sehr einfach.
Du sagst klar und deutlich, was du haben oder wie du dich fühlen möchtest.
Das natürliche Gesetz der Anziehung ist immer da und befolgt alles, was du denkst oder aussprichst. Das Universum wartet nur auf deinen Befehl, um es dir zu liefen.
Als ein Befehl wird alles, was du sagst, wie du dich fühlst und auch das, was du denkst anerkannt.
Dort liegt der Haken. Viele machen es leider falsch und wenn sie einen schlechten Tag haben, oder eine Situation einfach vermeiden möchten, dann stellen sie sich genau diese Situation in ihrem Kopf vor.
Wenn du deinem Partner sagen möchtest, was dich stört und wie eure Beziehung besser funktionieren würde, sagst du zuerst oder nur die negativen Sachen, die, die du eigentlich vermeiden möchtest.
Durch die gewaltfreie Kommunikation lernst du das, was du in deinem Leben sehen und empfinden möchtest, auch zu äußern und es so in deine Wirklichkeit auch bringen.
Die Wichtigkeit der gewaltfreien Kommunikation im Alltag
Die gewaltfreie Kommunikation ist auf der ersten Stelle wichtig für dich selbst. Du bist die Partei, die in all deinen Kommunikationen teilnimmt und die immer etwas abkriegt.
Wenn du in einem Streit bist, auch wenn du recht hast, leidest du fast gleich, wie dein Partner.
Jede negative Aussage, Gedanke und Reiz, die du wegen oder für deinen Partner hast, wirkt sich zuerst auf dich selbst aus und kann dir mehr, als ihn schaden.
Er wird es vielleicht so nicht akzeptieren und sich auf eine Art schützen, aber du hast dich schon kontaminiert.
Die gewaltfreie Kommunikation entlastet dich dieser Last und zusätzlichen Stress und gibt dir den Weg und Möglichkeit deine Gefühle einzusehen und zu äußern.
Auf diese Art und Weise hast du mehr Respekt für dich selbst und dein Partner wird deinem Beispiel folgen.
Es verringert die Möglichkeiten für ein Missverständnis und eventuelle Konflikte. Es ist immer besser, Probleme vorherzusehen und ihnen auszuweichen, als sich ihnen später entgegensetzten zu müssen und sich mit verschiedenen Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Zudem lernst du so auf andere auf der Augenhöhe zuzukommen ohne Vorurteile und Beschuldigung. So machst du keine verfrühten Reaktionen, sondern deine Handlungen sind deinen Gefühlen und Verhalten angepasst und sie sind immer zielorientiert. Und das Wichtigste dabei, das Ziel ist definiert und gesetzt.
Viele verbringen Jahre in einer Beziehung, ohne die richtige Bedürfnisse und wahre Gefühle seines Partners zu wissen, was sie dann zu Verhalten, welches viele Konflikte vorbereitet, bringt.
Wenn du dich an die Olieven-Theorie zwischen Marshall und Lilly erinnerst, ist es auf eine gewisse Art sympathisch, aber es war trotzdem eine Lüge und verstecktes Bedürfnis.
Wenn diese sympathische Situation mit einer guten Absicht einen Konflikt ausgelöst hat, stellt dir vor, was mit unterdrückter Wut, Angst, Aggression und Enttäuschung passieren wird?
Die gewaltfreie Kommunikation kannst du auch als ein Gegenteil zu passiv-aggressiven Verhalten verstehen und die Hauptunterschiede einsehen.
Während sich viele für unterdrückte Gefühle und eine mangelhafte Kommunikation, die ihrer Beziehung schadet, entscheiden, sei etwas klüger und versuche anhand der gewaltfreien Kommunikation, den nächsten Konflikt zwischen dir und deinem Partner zu klären.
So sparst du dir unnötiges Drama, Stress und Streit und kannst leichter zu einem Kompromiss kommen, was eigentlich aus der Kern einer guten und gut funktionierenden Beziehung ist.