“Ich beginne zu begreifen, dass es besser ist, dich zu verlieren, als mich zu verlieren” waren meine Gedanken vor dem Ende. Aber wie und warum ist es dazu gekommen? Es war ja alles perfekt. Oder nicht?
Ich versuche jetzt in Worte zu fassen all das, dass zu unserem Ende geführt hat.
Perfekt war der Anfang, das muss ich dir zugeben. Wir waren auf der Wolke 7. Es gab keinen Zeitpunkt, in dem ich nicht an dich gedacht habe. Du warst in meinen Gedanken bevor ich schlafen ging und der erste Gedanke als ich aufwachte. Ich wollte immer mit dir zusammen sein.
Du warst supersüß, über deine geistreichen Witze musste ich einfach lachen und deine Intelligenz konnte ich nur bewundern. Meine Vision von dir war perfekt für mich.
Die Anziehung, die ich für dich empfunden habe war unglaublich und ich dachte das du auch so für mich fühlst. Und am Anfang war es auch so, denke oder zumindest hoffe ich.
Jeder Morgen begann mit deiner Nachricht “Was macht mein Schatz?” und jeder Abend, den wir nicht gemeinsam verbrachten, endete mit stundenlangen Telefonaten.
Diese zeit, kann ich und werde ich nie vergessen.
Aber, nach einiger Zeit bemerkte ich, dass wir uns nie treffen, wenn ich Zeit habe, sondern wenn du Zeit für mich hast oder findest. Meine Pläne mit den Mädels mussten immer ignoriert werden.
Am Anfang waren es nur die Mädels, später auch meine Familie.
Das hat mich sehr gestört aber ich dachte mir, ok, das ist nur die paar Male passiert. War es aber nicht.
Je mehr ich von dir erfahren konnte, desto mehr habe ich mich in dich verliebt. Über mich und meine Gefühle haben wir kaum gesprochen, das habe ich auch erst später gemerkt.
Ich dachte mir, unsere Beziehung ist ja erst am Anfang und du weißt auch nicht wie du dich benehmen sollst. Das alles wird sich mit der Zeit alles verbessern. Hat es aber nicht. Die Monate, die kamen, waren nur noch schlimmer.
Ich musste meine Verpflichtungen meistens verlassen, damit ich dan Zeit habe, wenn es dir passt. Und dir passte es mit jedem Tag weniger und weniger.
Meine Anrufe waren immer die ersten am Tag oder auch, sehr oft, blieben sie unbeantwortet. Tagelang habe ich mich für deinen Geburtstag vorbereitet und bekam ein kleines Dankeschön von dir.
Ohne zu viel Enthusiasmus als ob es sich von selbst verstehen würde das ich das alles machen muss. Für dich. Damit du bei mir bleibst und ich dich nicht verliere. Es kam mir damals nicht ein Gedanke darüber ob ich vieleicht mit der Zeit mich verlieren werde.
Dann kam die Eifersucht. Ich muss zugeben, dass mir das alles mit der Eifersucht am Anfang gefallen hat. Ich dachte mir, er hat auch Angst mich zu verlieren. Und ich habe alles mitgemacht. Es gab keine Partys mit meinen Mädels mehr, nur ab und zu ein Kaffee damit nicht alles so “dunkel” ist.
Fitness war auch nichts mehr für mich. Die Termine waren nur abends und gerade in den Terminen hat es für dich gepasst das wir uns sehen oder Zeit zusammen verbringen.
Ungefähr in dieser Zeit kamen mir die Gedanken, dass diese Beziehung vielleicht nicht gut für mich ist. Zu der Zeit konnte ich die Beziehung noch nicht als giftig bezeichnen. Aber das war sie schon, ziemlich lange.
Ich war noch nicht eindeutig bereit, offen und direkt über unser Problem zu kommunizieren. Aber ich wusste das es bald passieren muss weil ich keine Ausreden mehr für dein Verhalten finden konnte.
Ich weiß auch nicht mehr wann es passiert ist, aber ich bekam die Person, die ich nicht sein wollte. Ich weiß aber warum es passiert ist. Ich hatte Angst alleine zu bleiben, ich hatte nur wenige Freunde am Ende und mein Selbstwertgefühl war mit jeden Tag geringer.
Aber ich habe immer noch geglaubt, dass du dich für mich verändern wirst, dass ich dir genau so fehlen würde wie du mir. Also habe ich all meine Kraft gesammelt und mit dir gesprochen. Deine Antwort auf “unsere” Probleme, wie ich sie damals nannte, hat mir die Augen aufgemacht.
Das waren nämlich, für dich, nur “meine” Probleme. Dass ich keine Freunde mehr habe ist, allein mein Problem, denn du hast ja Zeit für deine Freunde gefunden. Dass ich kein Sport mehr mache, ist meiner problematischen Organisation zuzuordnen.
Der Grund deiner Eifersucht, die ständige Kritik und die Verurteilungen, haben mit meinem Verhalten in der Öffentlichkeit zu tun. Meine Kleidung und meine Schminke waren das Problem.
All das, was du geschworen hast, das dir am Anfang unserer Beziehung am meisten gefallen hat, ist jetzt “mein” Problem geworden. Dein Verhalten war perfekt und musste nicht verändert werden und ich sollte damit klarkommen.
Und in dem Moment sah ich unser Ende. Ich sah die fehlende Wärme und Zuneigung, die tägliche Kritik und das Verurteilun und letztlich deine schlechte Behandlung.
Ich habe uns nicht gleich aufgegeben. Ich habe versucht wieder die alte zu sein und dich zu behalten. Das ging aber nicht. Alles endete mit einem Streit. Die Beziehung war nur noch schlimmer für mich.
Am Ende musste ich zugeben, dass unsere Beziehung, keine Zukunft mehr hat. Ich musste uns aufgeben. Und das habe ich auch getan in einer kalten Novembernacht.
Jetzt bist du nur noch eine schmerzliche Verlusterfahrung für mich. Das ist auch gut so, den als ich dich verloren habe, habe ich mich wieder gefunden. Ich war wieder die Alte und glücklich so.
Wenn du, während du diese Zeilen liest, auch nur einmal gedacht hast, dass es dir manchmal genauso geht, hoffe ich, dass du aus meinem Fehler etwas lernst und nicht selbst einen begehst.
Ein guter Rat am Ende: Versuche mit deinem Partner, direkt und offen zu kommunizieren. Versuche deinem Freund oder Freundien darauf hinzuweisen, dass alle eure Meinungsverschiedenheiten gemeinsam gelöst werden können.
Dies stärkt eure Beziehung nur und kann ihr nicht schaden. Habe nie Angst alleine zu bleiben, denn wenn dich dein Partner schlecht behandelt, ist es besser alleine zu sein und sich in eigener Haut gut zu fühlen.
Alleine zu sein ist nicht das Ende der Welt, es bedeutet nur, dass der richtige für dich, auch alleine, irgendwo auf dich wartet.