Eine Trennung mit Kindern steht ins Haus. Viele Paare, die Kinder haben, überlegen sehr gut, ob sie diesen Schritt wagen. Den richtigen Zeitpunkt dafür zu finden ist unmöglich, denn es gibt ihn nicht. Die Kinder sind meistens die Körnung einer Partnerschaft, denn erst durch sie wird man zur Familie. Jetzt sind die Kinder das Fragezeichen in der bevorstehenden Veränderung.
In jeder Beziehung kommt es vor, dass man sich streitet. Besteht jedoch ein immerwährender Konflikt, der nicht gelöst werden kann, müssen sich die Wege trennen. Für Partner ist das sehr schwer, fast unmöglich, wenn noch minderjährige Kinder involviert sind. Jetzt muss gut überlegt werden, welche Vorgehensweise die beste in dieser Situation ist.
Es gibt zwei Varianten. Die eine ist auch formell, weil eine Ehegemeinschaft vorhanden ist. Diese muss durch eine gesetzliche Scheidung getrennt werden. Besonders wichtig hierbei ist es, die Kinder außerhalb des Gerichtssaales zu lassen. Egal in welchem Alter sie sind, das würde sie zusätzlich unter Druck setzen.
Die zweite muss “nur” die Sorgerechtsfrage klären. Auch hier sollte Rücksicht auf die Kinder genommen werden. Im besten Fall einigen sich die Eltern auf ein gemeinsames Sorgerecht. Sie regeln selbst die Besuchszeiten und andere Kontakte, wie zum Beispiel Besuche der Großeltern. Die in Anspruch Nahme von Sozialarbeitern sollte wirklich die letzte Lösung sein.
Vor allem während und nach der Trennung sollte den Kindern viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. In dieser Phase sind sie besonders empfindlich, weil viele Kinder glauben, sie sind der Grund für das Spalten der Familie. Eine Kinderseele versteht das nicht wirklich.
Ein Leitfaden für Eltern, wie man Kinder mit der geplanten Veränderung vertraut macht
Nicht vor den Kindern streiten
Keine der Unterhaltungen zwischen euch beiden in Anwesenheit der Kinder darf eskalieren. Versucht euch zurückzunehmen, ihr seid erwachsen und könnt die aufkommenden Emotionen kontrollieren. Kinder sind noch nicht in der Lage, ihre Gefühle zu beherrschen. Sie lassen ihnen freien Lauf.
Auch sind Kinder sehr sensibel, sie fühlen die Stimmung in ihrer Umgebung. Gebt euch Mühe, wenn ihr Zeit miteinander verbringt, gut gelaunt zu sein. Lacht mit ihnen. Das wird sie vieles vergessen lassen. Habt ihr schlechte Laune, dann meidet eure Kinder, sie projizieren das auf sich. Sie glauben, dass ihr auf sie böse seid. So denken kleine und große Kinder, die eine Trennung durchgemacht haben.
Besonders, wenn ihr mit dem Ex-Partner etwas zu besprechen habt, was die Kinder betrifft, plant ein Treffen unter vier Augen. Wichtig ist, dass die Kinder euch nicht streiten sehen und hören. Sie lieben euch beide, vergesst das nicht.
Die Kinder wünschen sich, dass Mama und Papa sich verstehen. Das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit soll auch nach der Trennung präsent sein. Seid für eure Kinder gemeinsam da. Lasst sie nicht eure Trauer und Wut spüren. Dafür seid ihr selbst verantwortlich, sie haben nichts damit zu tun und sollen auch nicht belastet werden.
Führt ihr Telefonate in Anwesenheit der Kinder, geht respektvoll und freundlich miteinander um. Wenn möglich, involviert sie in eure Unterhaltung. Zeigt ihnen, dass ihre Eltern sich freundschaftlich begegnen. Vermeidet Themen, die Streitpotential in sich tragen. Über kurz oder lang werdet ihr lernen, vernünftige und konstruktive Gespräche miteinander zu führen, ohne große Anstrengung.
Keine negativen Kommentare über den Ex-Partner
Es ist das natürlichste der Welt, das ihr den angestauten Frust über die zu Ende gegangene Beziehung loswerden wollt. All die Emotionen, die sich in den Jahren angesammelt haben, sind kaum noch zu halten. Jedes Treffen mit Freunden und Bekannten wird gerne dazu benutzt, sich über den getrennten Partner auszulassen.
Vorsicht ist geboten, das niemals in der Nähe der Kinder zu machen. Ihr solltet immer auf Nummer sicher gehen, dass keines der Kinder die Möglichkeit hat, das Gespräch mitzuhören. Auch wenn ihr zu Hause seid und sehr leise mit einer Freundin redet, können die Anwesenden lauschen. Das wollt ihr bestimmt nicht.
Kritisiert auch nicht die neue Lebensart eures Ex-Partners im Beisein der Kinder. Erinnert euch , dass auch sie jetzt ein Teil davon sind, wenn sie die Zeit dort verbringen.
Unnötige Bemerkungen über Eigenarten, Benehmen, Kleidungsstil und vieles mehr sollten unterlassen werden. Immerhin haben die Kinder von beiden Elternteilen etwas geerbt, auch wenn das gern verdrängt wird.
Negative Kommentare wie zum Beispiel: “Du bist faul wie dein Vater.” oder “Du bist unordentlich wie deine Mutter.” sind auf jeden Fall tabu. Versucht, das andere Elternteil positiv und lobend den Kindern gegenüber zu erwähnen, so schwer das auch fällt. Es wird sich gut auf den Umstand “Trennung mit Kindern” auswirken. Bemüht euch für das Wohlergehen eurer Kinder.
Am besten wäre es, wenn ihr miteinander arbeite und nicht gegeneinander. Hierfür gibt es viel Spielraum und hängt ohne Zweifel von eurem guten Willen ab. Wie weit ihr entgegen kommen wollt.
Alles müssen die Kinder nicht wissen
Es ist besser, über den Grund einer Trennung zu schweigen. Wem bringt es schon etwas über, die Einzelheiten eines Beziehungsdramas zu kennen? Kurz gesagt: niemanden. Anstrengend genug für die Kinder und manchmal leider auch traumatisch, wenn sich Eltern trennen. Wieso sie zusätzlich mit den, Einzelheiten der unüberbrückbaren Differenzen belasten.
Unangenehm genug, wenn alle Nachbarn Bescheid wissen. Gerne verschweigen die Kinder in der Schule, was daheim passiert. Teilweise schämen sie sich auch und möchten auch kein Mitleid von Mitschülern. Eine Art Stolz, sie wollen nicht zugeben, dass ihre Familie nicht perfekt ist.
Keiner soll erfahren, dass die Eltern Probleme haben. Kinder lieben die Vorstellung einer heilen Welt. Da fällt es schwer, sich an ein neues, in Kinderaugen nicht perfektes Leben zu gewöhnen. Die Trennung hat bei den Kinder Wunden hinterlassen
Es genügt den Kindern in einem unbefangen Gespräch zu erklären, dass Mutter und Vater sich nicht mehr verstehen. Leider können Sie sich nicht mehr versöhnen. Sie haben keine Lösung für das Problem gefunden. Es hat nichts mit ihnen zu tun.
Je weniger ins Detail gegangen wird, desto besser. Kinder können sich noch nicht in die Gedankenwelt der Erwachsen hineinversetzen. Sie haben eine ganz anderen Zugang. Versucht auch euren Verwandten, Bekannten und Nachbarn näher zu bringen, dass sie die Kinder nicht nach Einzelheiten befragen sollen.
Zum Schluss ist nur zu sagen, dass ihr als Eltern für diese Situation volle Verantwortung trägt. Wie schlecht es euch auch geht, lasst nicht zu, dass eure Kinder das mitbekommen. Wenn ihr weinen müsst, dann versteckt euch oder wartet bis die Kinder schlafen gegangen sind.
Die Kinder sind nicht Mittel zum Zweck
Das Leben allein mit Kindern ist eine echte Herausforderung, jetzt wo kein Partner mehr da ist. Jede noch so kleine Entscheidung muss selbst gefällt werden. Meistens ist es die Mutter, die den Alltag mit den Kindern lebt. Vieles kann sie einfach nicht selbst machen.
Es kann schon vorkommen, dass man hin und wieder den Ex-Partner um Hilfe bittet. Will der dann nicht so wie es gewünscht ist , fängt das Spiel an. Angekündigte Besuche beim Vater werden kurz vorher aus banalen Gründen abgesagt.
Krankheiten und andere Ausreden führen dazu, dass jedes Vertrauen schwindet. Erst wenn die vorangegangene Forderung erfüllt wird, werden die Maßnahmen zurückgenommen. Dieses Verhalten verunsichert alle Beteiligten und führt nirgendwo hin.
Aus der Angst heraus wird sich meist der Vater gut überlegen, wie er auf den nächsten Wunsch seiner Ex-Partnerin reagiert. Die Liebe zu seinen Kindern wird ihm Kraft geben, auch diese Hürde zu nehmen. Er will seine Kinder weiterhin sehen können. Wenn die Kinder älter sind, können sie nicht mehr als Druckmittel verwendet werden.
Sie kommunizieren viel öfter mit dem Vater und wissen genau, was derzeit in seinem Leben geschieht. Die Mutter hat wenig bis gar keinen Einfluss mehr auf die Beziehung zwischen Vater und Kindern. Jetzt erkennen auch sie, welche Macht ihre Mutter ausgeübt hat.
Die Liebe der Kinder nicht erkaufen
Die Trennung mit Kindern zeigt ein interessantes Verhalten der Eltern auf. Sie sind sich dessen gar nicht bewusst. Es beginnt mit Kleinigkeiten und steigert sich ins Unendliche. Die einzige Grenze ist die Geldbörse der Eltern und zwar deren Inhalt. Kinder sind nicht um jeden Preis käuflich, aber sie können es werden. Jede Gelegenheit wird wahrgenommen, den Kindern zu zeigen, dass man der besser Elternteil ist.
Viele erleben die Trennung mit Kindern als eine Phase, in der viel geweint wird. Um die Kinder so schnell wie möglich zu beruhigen, kauft man ihnen etwas. Vorzugsweise erfüllt man ihnen einen lang gehegten Wunsch. Die Tränen versiegen und das angespannte Nervensystem des jeweiligen Elternteils wird entspannt. Diese Gegebenheiten werden sich häufen.
Die Eltern starten in einen Wettlauf um die Liebe ihres Kindes. Nach jedem Besuch beim Vater, der statisch gesehen nicht mit den Kindern zusammenlebt, findet sich ein neuer Gegenstand im Rucksack. Manchmal ist es ein Spielzeug und dann wieder ein Kleidungsstück.
Besonders begehrt sind Sportschuhe und jetzt wird nicht mehr auf den Preis geschaut. Was das für das Wertesystem von Kindern unabhängig vom Alter ausmacht, ist wohl hervorsehbar. Die Kinder verlieren jeden Bezug zur Realität. Sie können nicht mehr zwischen teuer und billig unterschieden.
Die Kinder werden von vorn bis hinten verwöhnt und verlieren meistens auch das gute Benehmen. Sie haben keine Grenzen mehr. Als Vater oder Mutter möchte man gut dastehen vor den Kindern und plant den nächsten Triumph. Durch dieses Verhalten hat man sich die Aufmerksamkeit aber nicht die Liebe des Kindes erkauft.
Versucht nicht die Kinder für euch gewinnen zu wollen
Die Familie besteht nicht mehr. Auf der einen Seite sind Mutter und Kinder und auf der anderen der Vater. Selten ist die Sachlage anders, kommt aber vor. Jeder der Kinder hat weiß, dass, unabhängig vom Geschlecht oder Alter des Kindes, eine enge Bindung nur zu einem Elternteil besteht.
Man versteht sich einfach besser mit Papa als mit Mama. Nach der Trennung sind die Kinder noch stärker an das bevorzugte Elternteil gebunden. Ist es der Vater, dann wird sein Nichtvorhandensein im neuen Leben besonders vermisst. Jede Gelegenheit wird wahrgenommen und der Mutter die Schuld zugesprochen.
Um sich zu verteidigen, versucht die Mutter durch Mitleid, das jeweilige Kind für sich zu gewinnen. Leider ist ihr jedes Mittel dafür recht. Schrei- und Weinattacken werden gezielt eingesetzt. Nur wenige Kinder fühlen sich dadurch aufgefordert, die Mutter zu trösten.
Die meisten ergreifen die Flucht und gehen zum Vater. Der ist dann natürlich erfreut, weiß aber, dass diese gemeinsame Zeit nur von kurzer Dauer ist. Ein guter und fürsorglicher Vater wird seine Kinder auf die Rückkehr zur Mutter vorbereiten. Das ist der einzig kluge Weg, um Frieden zu stiften.
Jeder, der eine Trennung mit Kindern durchgemacht hat, weiß wie wichtig die emotionale Stabilität ist. Die Kinder sind nicht euer Eigentum und deshalb habt ihr auch kein Recht auf sie.
Eure Kinder sind keine Postboten
Spielt keine stille Post mit euren Kindern. Verwendet sie nicht dafür, um Mitteilungen an den Partner zu übermitteln, nur weil ihr keine Lust auf Kontakt habt. Die “Trennung mit Kindern” zu leben, ist schwer und sollte nicht unnötig belastet werden..
Heutzutage gibt es so viele Alternativen, wie ihr eine Nachricht übermitteln könnt. Schreibt eine SMS, E-Mail oder macht eine Sprachmitteilung und schickt sie ab. Unpersönlicher geht es wirklich nicht mehr. Weder hören noch sehen müsst ihr einander.
So vermeidet ihr vor allem Missverständnisse, weil Kinder oft etwas vergessen. Die übermittelte Nachricht ist dann zwar überbracht worden, aber nicht vollständig. Auch banale Grüße sind nicht wirklich sinnvoll, so wie zum Beispiel: “Grüß Papa von mir.” oder “Richte Mama eine Gruß von mir aus.”
Ausnahmen sind Veranstaltungen, für deren Besuch die Kinder eine Einwilligung der Eltern brauchen. Hier ist es natürlich, dass jenes Elternteil reagiert, bei dem die Kinder derzeit sind. Sind die Kinder alt genug, können sie diese Mitteilung der Schule selbst weiterleiten. Will man als Elternteil sicher gehen, schickt man eine kurze Erinnerung an den Ex-Partner.
Der Alltag im Kindergarten oder in der Schule ist schon anstrengend genug, Belastet eure Kinder nicht mit unnötigen Anschuldigungen, die weitergeleitet werden sollen. Jedes Kind trägt sein Päckchen mit sich und besonders getrennt lebende Eltern bemerken das oft nicht.
Bevor ihr erwartet, dass eure Kinder euch mit euren Problemen helfen, zeigt euch Verständnisvoll und frag nach was bei ihnen so los ist, ganz nebenbei, Ihr werdet erstaunt sein, was da so alles ans Tageslicht kommt.
Die abgemachten Besuchszeit respektieren
Versucht alle Versprechungen, die ihr euren Kindern gebt, auch einzuhalten. Wenn ihr bestimmte Abmachungen in Bezug auf die Kinder trifft, dann sollten diese fix sein. Natürlich gibt es Ausnahmen, wie immer. Dazu zählen auch die Besuche bei verschiedenen Veranstaltungen, besonders jener, die in der Schule stattfinden. Diese sollten von beiden Eltern besucht werden.
Je nachdem, bei welchem Elternteil die Kinder leben, hat der andere Elternteil recht darauf, sein Kind zu sehen. Natürlich nicht wenn es ihm passt, sondern wenn die Kinder Zeit haben und es wollen. Die Übergabe der Kinder sollte zur Gewohnheit werden, fast wie ein Ritual, das in Ruhe und guter Laune erfolgt.
Diese Termine sollten nicht eine Stunde vorher abgesagt und bloß nicht vergessen werden. Das fühlt sich für die Kinder an, als ob sie im Supermarkt stehen gelassen worden sind. Als Erwachsener kann man sich gar nicht vorstellen, was das in einer Kinderseele bewirkt. Es stellt einen Vertrauensbruch dar. Die Kinder fühlen sich verraten.
Bitte versucht das Leben so zu planen, dass eure Kinder auch, wenn sie nicht mit euch leben, immer einen Platz in eurem Leben haben. Sie sind und bleiben euer Mittelpunkt. Sagt den Termin immer ein bis zwei Tage vorher ab, wenn es unumgänglich ist. Teilt das nicht nur den anderen Elternteil mit, sondern den Kindern selbst.
Ein Video Unterhaltung wäre die beste Form, so können euch die Kinder auch sehen. Erklärt ihnen, warum der geplante Besuch nicht eingehalten werden kann. Nehmt euch die Zeit und hört den Kindern zu und passt auf, was ihr verspricht.
Rücksicht auf die unreife Psyche der Kinder nehmen
Kindertherapeuten sagen, dass die Mehrheit der Kinder, die eine Trennung durchlebt haben, ein bis zwei Jahre brauchen, um sie zu verarbeiten. Manche auch bis zu fünf Jahren, je nachdem welche Situation vorliegt. Die Kinderseele in ihrem Reifungsprozess ist sehr unstabil. Jede noch so kleine Abweichung kann sehr oft grundlegende Spätfolgen im Erwachsenenalter zeigen.
Das Auseinanderleben der Eltern und die darauffolgende Veränderung der Wohn- und Lebenssituation kann, muss aber nicht Folgen haben. Je mehr die Eltern auf ihre Kinder Rücksicht nehmen, desto leichter verarbeiten die Kinder die vorübergehende Ausnahmesituation. Es ist wichtig, sie in diesen Prozess miteinzubeziehen.
Erklärt ihnen ganz genau, was als nächstes erfolgt und wir ihr euch die Zukunft vorstellt. Je detaillierter die Abfolge der einzelnen Schritte ist, desto einfacher können sie das nachvollziehen. Versucht, ihnen das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit zu geben. Diese fürchten sie, als erstes zu verlieren, wenn die Familie droht auseinanderzubrechen.
Erhalten die Kinder diesen Halt nicht, dann werden sie sich kurz über lang zurückziehen. Bemerkbar wird, dass sie lustlos, angsterfüllt, traurig und manchmal auch sehr aggressiv reagieren. Es wird immer schwerer, einen Zugang zu erlangen. Die Isolation wird immer intensiver. Manche Kinder entwickeln auch ein ausgeprägtes Trotzverhalten.
Seid ihr mit der Situation absolut überfordert, dann scheut euch nicht, sich an einen Spezialisten zu wenden. Das ist keine Schande, sondern eure Pflicht als Eltern. Ist die Kinderseele erkrankt, so ist das wie jede andere Erkrankung. Der Besuch beim Arzt, in diesem Fall beim Kinderpsychologe, ist unumgänglich.
Gemeinsam ist besser als einsam
Unterschätzt nicht die Arbeit, die vor euch liegt. Aus einem Haushalt zwei zu machen ist nicht leicht. Dafür ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen. Plant dafür die Wochenenden ein, um einer zusätzlichen Belastung des Alltags zu entkommen. Die Kinder bringt vorzugsweise bei Großeltern, Tanten und Onkeln unter. Wenn das keine Option ist. dann bitte Freunde und Bekannte um Hilfe.
Die in dieser Zeit mit den Kindern etwas unternehmen, um sie auf andere Gedanken zu bringen. In der Zwischenzeit müsst ihr euch darüber einig werden, wie ihr die einzelnen Möbelstücke und Gegenstände aufteilt. Jetzt ist es schwer die Emotionen zu unterdrücken und deshalb kann es auch zum Streit kommen. Da die Kinder nicht anwesend sind, müsst ihr euch nicht zurückhalten. Sagt was Sache ist.
Besser, ihr klärt es jetzt, und macht dem Unmut Luft. Alles, was ihr jetzt für euch behält, wird euch später auf den Magen schlagen und dann durchlebt ihr die Situation zweimal.
Ein weiterer Tipp ist es, ab und zu einen Tag Pause zu nehmen, besonders ohne Kinder. Abschalten und entspannen, soweit das organisiert werden kann. Die Krise wird noch eine Weile dauern.
Nehmt euch diesen Freiraum, um Energie zu tanken. Lasst euch von Freunden helfen. Hört euch jeden Rat an. Ihr seid so sehr in das ganze Geschehen involviert, dass ihr euch im Detail verliert. Viele Entscheidungen müssen des Öfteren auch sehr spontan gefällt werden. Menschen, denen ihr etwas bedeutet, werden sich in dieser Zeit hilfreich zeigen. Seid immer dankbar dafür, es ist nicht selbstverständlich.
Das Leben auf zwei Planeten
Eine Trennung mit Kindern teilt eine Familie in zwei Bereiche. Den Planeten Mutter und den Platten Vater. Jeder hat seine eigenen Rechte und Pflichten. Neue Gesetze werden aufgestellt. Jeder Elternteil nimmt sich die Erlaubnis, seine neugewonnene Freiheit so zu gestalten, wie es ihm beliebt.
Im ersten Schwung wird auf die Bedürfnisse der Kinder vergessen, also muss im Nachhinein einiges angepasst werden. Die Kinder nehmen das alles auf, ohne viel zu sagen. Derzeit sind sie selbst mit allen Neuerungen beschäftigt.
Nach einiger Zeit merken auch die Eltern, dass sie über das Ziel hinausgeschossen sind. Im Vordergrund stehen die Kinder und nicht die eigenen Bedürfnisse nach Verwirklichung.
Wichtig ist, dass die Kinder ihre Räume auf beiden Planeten haben. Darunter versteht man ein eigenes Zimmer mit der gesamten Ausstattung. Ist das nicht möglich, sollte auf jeden Fall ein Raum für die Kinder geschaffen werden.
Beide Eltern sollten immer genügend Kleidung und bevorzugtes Essen sowie Spielsachen bei sich haben.
Zum Schluss einigt euch auf gemeinsame Rituale, die sowohl von Mutter als auch Vater gepflegt werden. Zeigt damit, dass es um sie geht. Kinder, die eine Trennung erlebt haben, brauchen mehr Beständigkeit im Leben. Einigt euch auf gleiche Handtücher, Bettwäsche, Pyjamas, die verwendet werden und Spielplätze, die besucht werden.
Der einzige Unterschied ist dann die vorhandene Bezugsperson. So fühlen sich die Kinder geborgen, weil vieles bekannt ist.