Jeder kennt es, man wächst als Kind bei den Eltern auf und gerade im Teenageralter kommt es regelmäßig zu Auseinandersetzungen oder Meinungsverschiedenheiten mit den Eltern.
Klar, man entwickelt sich als Mensch weiter, probiert neue Dinge im Leben aus und ob es die Eltern wollen oder nicht, geht man irgendwann seinen eigenen Weg.
Als Kind ist man allerdings abhängig von den Eltern und steht somit unter deren Pantoffeln. Ist man jedoch schon Erwachsen, können die eigenen Eltern einem nicht mehr sagen, wo es lang geht.
Doch geschieht es dennoch, dass viele erwachsene Kinder dennoch Probleme mit den eigenen Eltern haben.
Oft liegen die Gründe an der Kindheit, aber manchmal hat es auch etwas mit deren Verhalten als Eltern gegenüber ihren erwachsenen Kindern zu tun.
In diesem Artikel geht es um „Wut auf Eltern im Erwachsenenalter“. Du erfährst, welche Gründe es haben kann, warum man im Erwachsenenalter Probleme mit den Eltern hat, wie man damit umgehen kann und ob es einen Weg gibt, Frieden zu schließen mit den Eltern.
Wut auf die Eltern im Erwachsenenalter – Was können die Gründe dafür sein?
Im Erwachsenenalter kann es vorkommen, dass man plötzlich Probleme mit den eigenen Eltern bekommt, obwohl man sich früher gut verstanden hat.
Oder aber es gab schon immer Meinungsverschiedenheiten und die Gründe, warum man eine Wut auf die Eltern im Erwachsenenalter hat, liegen schon bereits in der Kindheit. Hier sind einige Gründe, warum das passieren kann:
1. Unterschiedliche Vorstellungen vom Leben
Als Erwachsener hat man oft eigene Vorstellungen vom Leben, die nicht unbedingt mit denen der Eltern übereinstimmen.
Dies kann zu Konflikten führen, wenn die Eltern versuchen, ihre eigenen Vorstellungen auf ihre erwachsenen Kinder zu übertragen oder diese zu beeinflussen.
Es entsteht dann eine Wut auf die Eltern im Erwachsenenalter, wenn das Kind das Gefühl bekommt, das eigene Leben nicht selbst in die Hand nehmen zu dürfen und nicht der Herr über seine eigenen Entscheidungen zu sein.
2. Erwartungen werden nicht kommuniziert
Manchmal haben Eltern bestimmte Erwartungen an ihre erwachsenen Kinder, die nicht ausgesprochen werden. Wenn die Kinder diese Erwartungen nicht erfüllen, kann es zu Enttäuschungen und Konflikten kommen.
Erwarten die Eltern zum Beispiel, dass das Kind sie einmal die Woche besucht oder anruft, das Kind es aber es zeitlich nicht schafft, kann dies zu Enttäuschungen führen, obwohl das ganze umgangen werden hätte können.
3. Vergangene Konflikte
Unausgesprochene Konflikte aus der Vergangenheit können auch im Erwachsenenalter zu Problemen führen.
Wenn diese Konflikte nicht gelöst werden, können sie sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu einer schwierigen Beziehung zwischen Eltern und Kindern führen.
So passiert es, dass sich vergangene Enttäuschungen und neue Enttäuschungen aufstauen und irgendwann das Fass zum Überlaufen bringen.
4. Persönlichkeiten sind zu verschieden
Jeder Mensch ist anders und hat seine eigene Persönlichkeit. Wenn die Persönlichkeiten von Eltern und Kindern sehr unterschiedlich sind, kann es schwierig sein, eine harmonische Beziehung aufrechtzuerhalten.
Sind die Eltern sehr organisiert und konservativ aufgezogen worden und das Kind lebt aber mittlerweile in einer modernen Welt und ist auch hier und da einmal etwas sprunghaft, kann dies irgendwann ebenfalls zu Konflikten führen.
5. Unabhängigkeit des Kindes
Wenn Kinder erwachsen werden, wollen sie oft mehr Unabhängigkeit und Autonomie. Wenn Eltern versuchen, ihre erwachsenen Kinder weiterhin zu kontrollieren oder zu bevormunden, kann dies zu Konflikten führen.
Der Kontrollzwang der Eltern führt somit dazu, dass man Wut auf Eltern im Erwachsenenalter entwickelt.
6. Finanzielle Probleme
Finanzielle Probleme können ebenfalls zu Spannungen zwischen Eltern und erwachsenen Kindern führen. Wenn Eltern finanzielle Unterstützung von ihren Kindern erwarten, kann dies zu Konflikten führen, wenn die Kinder dies nicht leisten können oder wollen.
7. Unterschiedliche Lebensstile
Erwachsene Kinder und ihre Eltern können sehr unterschiedliche Lebensstile haben, die zu Konflikten führen können.
Zum Beispiel kann es Streit geben, wenn die Eltern konservativ sind und die Kinder einen alternativen Lebensstil bevorzugen. Genauso kann es sein, dass das Kind sehr offen mit seinen Gefühlen gegenüber den Eltern umgeht, die Eltern jedoch eher zurückhaltend sind, was Gefühlsangelegenheiten angeht.
8. Entfernung und Zeitmangel
Wenn Erwachsene in einer anderen Stadt oder einem anderen Land leben, kann es schwierig sein, regelmäßig Kontakt zu ihren Eltern zu halten. Dies kann zu Konflikten führen, wenn die Eltern sich vernachlässigt oder ungeliebt fühlen.
9. Unterschiedliche religiöse oder politische Überzeugungen
Religiöse oder politische Überzeugungen können auch zu Konflikten zwischen Eltern und erwachsenen Kindern führen.
Wenn die Eltern eine bestimmte religiöse oder politische Haltung haben und die Kinder eine andere, kann dies zu Meinungsverschiedenheiten und Spannungen führen.
10. Vergangener Missbrauch oder Trauma
Wenn es in der Vergangenheit Missbrauch oder Trauma gegeben hat, kann dies zu anhaltenden Konflikten zwischen Eltern und Kindern führen. Diese Konflikte können sehr schwierig zu lösen sein, da sie oft tiefe emotionale Wunden hinterlassen.
11. Kommunikationsprobleme
Kommunikationsprobleme können auch zu Schwierigkeiten zwischen Eltern und erwachsenen Kindern führen. Wenn eine angemessene Kommunikation nicht möglich ist, können Missverständnisse und Konflikte entstehen. Dies kann ebenso eine Wut auf Eltern im Erwachsenenalter auslösen.
12. Schwierigkeiten mit dem Partner
Wenn Erwachsene in einer Beziehung sind und ihre Eltern Schwierigkeiten mit dem Partner haben, kann dies zu Konflikten führen.
Wenn die Eltern den Partner nicht akzeptieren oder ständig kritisieren, kann dies zu Auseinandersetzungen zwischen den erwachsenen Kindern und ihren Eltern führen.
Insgesamt können die Beziehungen zwischen Eltern und erwachsenen Kindern sehr komplex sein. Es ist wichtig, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und Konflikte frühzeitig anzusprechen, um eine gute Beziehung aufrechtzuerhalten.
Ist es allerdings schon dazu gekommen, dass man eine Wut auf Eltern im Erwachsenenalter entwickelt hat, dann sollte man überlegen, was man tun kann, um das Verhältnis zu den Eltern wieder besser zu gestalten. Hier bekommst du einige Tipps, wie dies gelingen kann.
Frieden schließen mit den Eltern
Wut auf die Eltern im Erwachsenenalter zu haben, obwohl die Kindheit vielleicht ganz harmonisch war, kann jedem Kind an die Substanz gehen.
Auch die Eltern hätten wahrscheinlich eher ein harmonisches Verhältnis zu ihrem erwachsenen Kind. Dir geht es ebenso, dass du im Konflikt mit deinen Eltern stehst und möchtest nun Frieden mit deinen Eltern schließen?
Es kommt natürlich immer auf den Grund des Streits an, doch kann es eine Herausforderung sein, Frieden mit den Eltern im Erwachsenenalter zu schließen, aber es ist möglich und lohnenswert.
Eine gute Beziehung zu den Eltern kann positive Auswirkungen auf die eigene psychische Gesundheit und Lebensqualität haben. Hier sind einige Schritte, die dabei helfen können:
1. Reflektieren und Verstehen
Es ist wichtig, sich selbst und seine eigenen Gefühle zu reflektieren und zu verstehen, warum es Konflikte mit den Eltern gibt.
Es kann hilfreich sein, die Perspektive der Eltern einzunehmen und zu versuchen, ihre Sichtweise zu verstehen. Manchmal ist man zu sehr auf seine eigene Sichtweise fokussiert und sieht überhaupt nicht, dass die Eltern die Situation mit ganz anderen Augen sehen.
2. Offene Kommunikation
Offene Kommunikation ist der Schlüssel zu einer guten Beziehung. Es ist wichtig, ehrlich und respektvoll zu sein, wenn man mit den Eltern spricht.
Es kann auch hilfreich sein, Missverständnisse aus der Welt zu schaffen und Vereinbarungen zu treffen. Oftmals gerät man in Streit und der Grund dafür ist eigentlich nur ein Kommunikationsproblem, weil Informationen fehlen oder einfach nicht über gewisse Dinge nachfragt wird.
3. Akzeptanz und Empathie
Akzeptanz und Empathie sind wichtige Faktoren für eine gute Beziehung zu den Eltern. Es ist wichtig, die Eltern so zu akzeptieren, wie sie sind, und Empathie für ihre Perspektive und ihre Erfahrungen zu zeigen.
Die Eltern sind nun schon einmal ein paar Jahre älter als das Kind und zu versuchen diese umzukrempeln würde sicherlich nichts bezwecken. Darum ist es besser, die Eltern so zu respektieren, wie sie sind.
4. Grenzen setzen
Es kann auch wichtig sein, klare Grenzen zu setzen und sich selbst zu schützen, wenn es um die Beziehung zu den Eltern geht.
Es ist okay, “Nein” zu sagen und eigene Bedürfnisse und Grenzen zu respektieren. Man lebt ja schließlich als erwachsenes Kind sein eigenes Leben und möchte nicht zu sehr von den Eltern beeinflusst werden. Deshalb ist es ratsam, sich eine Grenze zu setzen, bis wie weit sie sich in dein Leben einmischen dürfen.
5. Gemeinsame Aktivitäten
Gemeinsame Aktivitäten können eine gute Möglichkeit sein, die Beziehung zu den Eltern zu stärken. Es kann hilfreich sein, gemeinsame Interessen zu finden und Zeit zusammen zu verbringen.
Warum also nicht ein gemeinsamer Ausflug zum Badesee, eine Wanderung im Grünen oder ein Grillabend im Garten. Unter solch einer Atmosphäre kann doch nur Harmonie herrschen.
6. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Wenn es schwierig ist, Frieden mit den Eltern zu schließen, kann professionelle Hilfe in Form von Beratung oder Therapie hilfreich sein.
Ein Therapeut kann helfen, Konflikte zu lösen und eine gesunde Beziehung aufzubauen. Dies ist vor allem dann ratsam, wenn es um schwierige Persönlichkeiten oder sogar um eine Persönlichkeitsstörung bei einer der Eltern handelt.
Dann ist es schwierig, überhaupt zu wissen, wie man mit dieser Person am besten umgehen soll.
Insgesamt kann es einige Zeit und Arbeit erfordern, Frieden mit den Eltern im Erwachsenenalter zu schließen, aber es ist lohnenswert.
Eine gute Beziehung zu den Eltern kann ein wichtiger Bestandteil des Lebens sein und zur eigenen psychischen Gesundheit und Lebensqualität beitragen.
Denn schließlich haben uns unsere Eltern ja großgezogen und immer versucht, uns alles zu geben, um eine schöne Kindheit zu haben und uns auf das Erwachsensein vorzubereiten.