In einer Zeit, in der die sozialen Medien ein verzerrtes, scheinbar perfektes Bild des wirklichen Lebens bieten, gibt es Möglichkeiten, deine Stimme durch den Lärm zu bringen.
Du kannst mir, deinem Teenager helfen, mich so zu akzeptieren, wie ich bin.
Ich weiß du denkst das ich perfekt für dich bin, aber glaube mir, ich bin ganz weit weg von dem Perfekt sein. Weil, ich habe das Gefühl, dass ich in letzter Zeit viel falsch mache.
Ich weiß, dass ich mich weigere, mit dir zu kommunizieren, auch wenn es bisher sehr ehrlich, offen und von guter Qualität war. Ich weiß auch nicht den Grund dafür.
Es kann eine Weile dauern, bis ich es herausfinde, wie ich dir etwas mitteilen soll. Ich denke immer wieder daran, dass ich eine bestimmte Erfahrung mit mir selbst verarbeiten kann.
Obwohl ich weiß, dass es Grenzen gibt, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich sie übertreten sollte. Ich rede mir ein, dass ich alles machen kann, was ich will.
Und ich weiß, dass ich dir damit viele Probleme verursachen könnte, aber manchmal mache ich es trotzdem.
Es gibt so viele Fragen, die ich habe und ich weiß du wartest nur darauf, um sie für mich zu beantworten. Stattdessen, such ich mir die Antworten im Internet.
Du hast mir oft genug gesagt, dass ich so etwas niemals tun sollte. Egal was ist, soll ich immer zu dir kommen.
Aber ich bin ein Teenager und ich tue absichtlich Dinge, die du nicht willst. Es ist aber nicht so, dass ich dich nicht brauche, ich könnte ohne dich die Zeit nur schwer ertragen.
Und deswegen muss ich dich bitten, auch dieses Mal etwas für mich zu tun:
1. Ich brauche meinen Freiraum, nimm ihn mir nicht weg
Setz mich nicht unter Druck, betrete nicht mein Zimmer und durchsuche nicht meine Sachen. Vielleicht gefällt dir nicht, was du findest, und du wirst es wahrscheinlich missverstehen.
Wenn du Fragen stellst, kenne ich die Antworten, aber ich will sie dir nicht sagen. Du kannst das jetzt nicht verstehen.
Wenn du mich anschreist, dann geht es mir noch schlechter und auf diese Weise entfernst du dich noch weiter von mir.
2. Teenager verstehen: Diskutiere nicht immer mit mir oder schrei mich nicht an
Das muss ich dir sagen. Wenn du mich anschreist, macht es in meinem Kopf ein noch größeres Chaos. Und das Chaos ist sowieso schon zu groß. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich diesen Tag nicht überstehen werde.
Ich weiß, dass du mich liebst, aber dieses Anschreien und dein Blick lassen mir denken, dass ich deine größte Enttäuschung und ein Hindernis für ein glückliches Leben bin. Versuch die ruhigere Person von uns beiden zu sein.
3. Nimm meine Geräte weg, sodass ich meine Aufgaben schaffen kann
Die Schulaufgaben und die Hausaufgaben sind mir manchmal zu viel. Ich weiß, dass ich meine Aufgaben schaffen muss und dass ich sie brauche, aber manchmal habe ich keine Lust, weil mein Handy mir die ganze Zeit wegnimmt.
Also erwarte ich von dir, dass du mir sagst, wen genug ist. Ich werde schreien, ich werde dich auch beleidigen, aber du kennst mich am besten. Zeig mir die Grenzen bei der Technologie, damit ich meine Hausaufgaben schaffen kann.
Ich würde mich auch besser fühlen, wenn ich dir etwas im Haus helfen könnte. Ich tue so als ob ich das nicht will, aber wenn ich sehe wie stolz du auf mich bist, wird es mir besser gehen.
4. Machen wir einen Ausflug zusammen
Wenn du mich bittest, mit dir zu gehen, werde ich nein sagen, aber wenn du etwas nur für uns beide organisierst, verspreche ich, dass es mir gefallen wird. Am besten wäre ein ruhiger Ort, an dem wir unsere Gedanken von ernsten Dingen ausruhen können.
Ein Ausflug in den Wald, damit wir die Sonne fühlen und nur dem Wind zuhören. Das wird uns beiden helfen, um in meinem neuen Leben zurechtzukommen. Wir müssen uns nichts sagen, aber unsere Kommunikation wird besser sein.
5. Dein Verwöhnen hilft mir nicht
Du musst aufhören mir alles zu geben, was ich will. Das hilft mir nicht ein guter Mensch zu werden. Ich muss herausfinden wie es ist etwas alleine zu verdienen.
Ich muss es lernen, wie es ist Geld zu sparen und nicht immer zu viel auszugeben. Lass mich lernen, warum etwas zu teuer für uns ist, denn nur so kann ich unabhängig von dir werden. Du weißt, dass ich meine Abhängigkeit von dir hasse und du bist die einzige, die mir mit meinem Problem weiterhelfen kann.
6. Höre nie auf, mir “Ich liebe dich” zu sagen
Das letzte Mal als ich dir gesagt habe “Ich dich auch” war, glaube ich irgendwann in der Grundschule. Ich achte nicht mehr so sehr auf diese Worte, weil ich denke, dass es selbstverständlich ist, dass ein Kind seine Eltern liebt, aber manchmal gibt es Momente, in denen es mir scheint, dass ich dich gar nicht mehr liebe.
Trotzdem, auch in diesem Moment will ich dich sagen hören “Ich liebe dich”. Du musst mich heute, viel mehr als früher, daran erinnern, dass du mich liebst. Auch wenn ich das nicht erwidere, weißt du, dass ich dich tief im Inneren aufrichtig liebe.
7. Gib mich bitte niemals auf
Ich weiß ich bitte dich immer um etwas und du hast es in letzter Zeit ziemlich schwer mit mir. Glaub nicht das ich die Tränen in deinen Augen nicht sehe. Glaub nicht, dass ich nicht weiß, dass du mir viel mehr gibst als andere Eltern es jemals tun würden, ich aber dich und deine Bemühungen sehr wenig schätze.
Bitte denke nie daran, mich aufzugeben. Mein Verhalten wird vorübergehen und wir beide werden wieder füreinander da sein. Es wird mir nicht schwerfallen, mit dir zu reden und etwas mit dir zu unternehmen.
Es wird mir bald wieder besser gehen und bald wirst du nicht mehr solche Sorgen im Kopf haben. Lass dir ein Trost sein, dass meine Kinder wahrscheinlich mit mir dasselbe machen werden.
Ich werde wieder dein Stolz sein, ich verspreche es, nur bitte gib mich niemals auf.