Die Psychologie jeder Beziehung ist anders, so auch für eine offene Beziehung, die erlaubt, dass man sich neben seinem Partner mit noch jemandem trifft.
Eine offene Beziehung zu haben bedeutet, dass ihr beide darauf bestanden habt, eure Zeit, Aufmerksamkeit und Leidenschaft mit noch jemandem zu teilen. Das bedeutet aber, auch dem Partner das gleiche Recht zu geben.
Offene Beziehungen können auch einseitig offen sein. In diesem Fall praktiziert ein Partner nicht seine offene Beziehung, so wie er es tun könnte, und entscheidet sich bewusst, diese Freiheit nicht auszunutzen. Man kann nicht sagen, dass die Bedürfnisse von nur einem Partner in einer offenen Beziehung erfüllt sind, falls sich die andere Person für Abstinenz entscheidet.
Damit eine offene Beziehung funktionieren kann, müssen sich beide Partner einsetzen, sich Mühe geben, viel Verständnis und Respekt zeigen und bereit sein, offen über ihre Beziehung und ihre Gefühle zu reden.
Traditionelle monogame Beziehungen und Ehen sind immer noch stark verwurzelt und sind deswegen oft die erste Assoziation, wenn man Liebe erwähnt. Doch mittlerweile sind viele Vorurteile gebrochen und andere Beziehungsarten kommen voran.
Manche Menschen können ihre Bedürfnisse einfach nicht mit nur einer Person erfüllen, eine monogame Beziehung wird ihnen mit der Zeit langweilig, oder sie möchten einfach noch etwas in ihrem Leben ausprobieren.
Die Psychologie für eine offene Beziehung besteht aus mehreren kleinen, aber wichtigen Teilen, die alle zusammen eine gute und funktionierende Beziehung, ausgefüllt mit wahrer Liebe und ernsten Gefühlen, machen.
Einige davon sind klare Kommunikation, Gespräche über eure Gefühle, Akzeptanz deiner und seiner Ansichten, Toleranz, Verständnis und Respekt.
Dazu gehören natürlich auch gesunde Grenzen und Regeln, die ihr beide zusammen aufsetzen solltet und die für beide gelten.
Anders als bei einer polyamoren Beziehung, in welcher man einfach gesagt, zwei parallele Beziehungen hat, sagt die Psychologie, die eine offene Beziehung hat, dass man einen primären Partner hat, aber gelegentlich noch einen Seitensprung machen darf.
Wie eine offene Beziehung funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.
Psychologie der offenen Beziehung: Wie funktioniert eine offene Beziehung?
Ella und Jan sind schon seit zwei Jahren zusammen, aber sie waren nie so erfüllt, wie in den letzten sechs Monaten, als sie beschlossen haben, dass sie es versuchen werden, eine offene Beziehung zu haben.
Zu dieser Entscheidung kam es fast spontan, aber wenn man darüber genauer nachdenkt, ist nichts ein Zufall. Sie hatten einen ziemlich großen Streit, den sie lösen wollten und sich deswegen hinsetzten müssen, um über ihre Beziehung, gegenseitige Gefühle und ihre gemeinsame Zukunft zu reden.
Das war der Augenblick, als sie ihm gestanden hat, dass er nicht all ihre Bedürfnisse erfüllt und dass ihr etwas einfach fehlt. Es liegt nicht an ihm, es liegt auch nicht an ihr – alles, was sie haben, ist für sie wichtig, aber nicht alles, was für sie wichtig ist, haben sie.
Das Gleiche hat auch er bemerkt. Man kann nicht sagen, dass sie eine schlechte Beziehung haben, dass es ihnen an Liebe oder gemeinsamer Zeit fehlt, aber voll und ganz zufrieden sind sie auch nicht.
Das war etwas, was sie zu lange unter den Teppich gekehrt haben und was ihnen die ganze Zeit Schwierigkeiten vorbereitet hat.
Doch jetzt, da sie offen darüber geredet und die Wahrheit, so wie sie ist, akzeptiert haben, haben sie auch eine Lösung gefunden.
Keiner von ihnen möchte, dass sie Schluss machen, keiner möchte den anderen für etwas beschuldigen oder auf eine Art und Weise einschränken und demütigen, aber beide möchten, dass all ihre Bedürfnisse erfüllt werden.
Es ist wahr, dass sich Verschiedenheiten stark anziehen, aber leider klappt es nicht bei jedem Paar, dass sich diese Verschiedenheiten auch gegenseitig erfüllen.
Deswegen auch die Idee, eine offene Beziehung zu haben. Das wird ihnen helfen, einen Partner, der auf einer besonderen Ebene auf der gleichen Wellenlänge ist, der gleiche körperliche Bedürfnisse hat, der Intimität und Abenteuer auf die gleiche Art sieht, zu finden und damit eine große Lücke auszufüllen.
Elle und Jan waren klug genug und haben sofort Regeln, die ihre offene Beziehung definieren, besprochen. Diese Regeln teilen wir gern mit dir im weiteren Text.
Regel, die eine offene Beziehung definieren
Die Psychologie jeder romantischen Beziehung besagt, dass man in jeder Liebesbeziehung klare Grenzen haben muss, was im Fall, wie es eine offene Beziehung ist, sehr wichtig ist. Es ist am besten, diese Regeln am Anfang zu definieren.
Dabei darf man in einer Liebesbeziehung auch nicht sich selbst verlieren. Die Regeln, die in einer offenen Beziehung, wie die, die Ella und Jan haben, dienen ihnen, um sie beide zu schützen, ihre Beziehung weiterzuentwickeln und aus dieser Sache das Beste zu machen.
1. Die primäre Beziehung ist immer auf dem ersten Platz
Einen One-Night-Stand zu haben ist erlaubt, aber diese Person, die man nicht mal einen Partner nennen kann, kann nie wichtiger. Lebensentscheidungen, Zukunftspläne, Freude und Besorgnis teilt man mit seinem Partner. Man verbringt Feiertage zusammen, fährt zusammen in den Urlaub und besucht die Familie von beiden Seiten. Das macht man nicht mit anderen Menschen.
2. Körperliche Gesundheit ist äußerst wichtig
Mehrere Partner oder Partnerinnen zu haben, kann ernste Folgen mit sich bringen. Jeder ist sich dessen bewusst und deswegen ist das eine so wichtige Regel für offene Beziehungen.
3. Es gibt kein gemeinsames Treffen
Wie schon erwähnt, unterscheiden sich offene und polyamore Beziehungen sehr stark. Die Psychologie und Regeln, die eine offene Beziehung hat, lassen es nicht zu, dass man beide oder mehrere Partner zum gleichen Abendessen einladet oder etwas zusammen unternimmt.
4. Liebe und Leidenschaft müssen getrennt sein
Liebe ist nie ein Grund, wieso man sich in eine offene Beziehung einlässt. Üblich fehlt es in anderen Segmenten der Intimität, aber Liebe an sich ist nie ein Problem. Wäre es, dann würde man sich trennen und nicht versuchen, einen Kompromiss zu machen.
Würde man jetzt anderen Männern und Frauen nur so “Ich liebe dich” sagen, dann wertet man es ab, wenn man es dem primären Partner sagt.
Vor- und Nachteile einer offenen Beziehung
Wie bei allen anderen Dingen im Leben, gibt es auch bei romantischen Beziehungen verschiedene Erfahrungen. Einige Paare, wie Ella und Jan, habe es geschafft, sich individuell zu entwickeln, ohne dass ihre Beziehung leidet, bei anderen hat es leider nicht geklappt.
Eine offene Beziehung hat auch ihre Vor- und Nachteile. Abhängig davon, was du jetzt suchst und was für ein Verhältnis du mit deinem Partner hast, wird es sich zeigen, ob euch eine offene Beziehung passen wird oder nicht.
Damit du weißt, was auf dich wartet, findest du hier auch die häufigsten Vor- und Nachteile einer offenen Beziehung.
Vorteile einer offenen Beziehung
Gute Eigenschaften dieser Bindungsform werden wir viel mehr Freiheit und Zeit für dich geben und dich jeder Last befreien.
1. Du erlebst neue Dinge
Etwas, was dir spannend und interessant ist, ist für ihn dumm oder er hat keinen Bock darauf. In einer offenen Beziehung wirst du die Gelegenheit haben, einen Mann, der gleiche Weltansicht hat, zu treffen und diesen Vorteil auszunutzen.
2. Deine Intimität wird auf eine andere Ebene hochgehoben
Jetzt hängst du immer von ihm ab, aber in einer offenen Beziehung wirst du verschiedene Dinge mit verschiedenen Partnern ausprobieren und erleben können. Mit der Zeit wird eine Beziehung langweilig, aber eine offene Beziehung garantiert Spaß!
3. Es gibt keinen Druck, dass seine Bedürfnisse nicht befriedigt sind
Geht es nur um euch, dann musst du wissen, was er liebt, wie er sich fühlt und braucht er noch mehr. In einer offenen Beziehung wird es jemanden anderen geben, der das, was du dich zwingen müsstest, tun wird, und zwar so, dass sie beide es genießen werden.
Nachteile einer offenen Beziehung
Die rosaroten Brillen müssen abgesetzt sein, denn nichts ist perfekt. Nachteile einer offenen Beziehung werden deine Zeit, Kommunikation und Gefühle beeinflussen, aber in einigen Fällen ist es auch wert.
1. Du musst deine Zeit organisieren
Mit spontanen Einladungen kannst du dich fast verabschieden, denn damit du deine Zeit deinem Freund schenken kannst, musst du für ihn einen festen Termin haben. Wochentage mit ihm, Wochenende mit anderen Menschen – wird bald eine Routine, die sich plastisch anfühlen wird.
2. Mangel an Kommunikation verursacht Diskussion, wenn nicht Eifersucht
Wie auf dünnem Eis zu sein, kann ein falsches Wort oder Ton für einen Bruch in einer Beziehung genügend sein.
Merkt dein Freund, oder nimmt er es so wahr, dass du einem anderen Mann etwas mehr Aufmerksamkeit als ihm gibst, wird er wahrscheinlich eifersüchtig sein, was ein ziemlich großes Problem sein kann.
3. Du riskierst, dass der sekundäre Partner etwas mehr haben möchte
Man kann mit seinem Herz nicht spielen, aber man kann ihm auch keine Anordnung geben. Was nur als Spaß angefangen hat, kann sich bald in etwas noch Größeres entwickeln.
Immerhin dreht es sich alles um Spaß und gemeinsame Interessen, wenn man mit dem sekundären Partner ist, was eigentlich eine erfolgreiche Strategie ist, wenn man jemanden erobern will.
Möchtest du deinem Partner vorschlagen, dass ihr es auch ausprobiert, euch in eine offene Beziehung einzulassen, ist es empfehlenswert, zuerst die Psychologie, die eine offene Beziehung hat, in Bezug zu nehmen und mal darüber nachdenken, ob ihr euch mit den Nachteilen oder eventuellen Konsequenzen tragen könnt.
Egal, was eure Entscheidung wird, behalte im Sinn, dass du deine Meinung immer ändern kannst – entweder es zu einem späteren Zeitpunkt auszuprobieren oder damit aufzuhören.