Vielleicht weißt du noch nicht, was intrusive Gedanken sind, aber sehr wahrscheinlich sind auch dir einige davon schon eingefallen. Sie kommen im Alltag aus dem Nichts, sind sehr beeindruckend und verschwinden an wieder. Du wirst sicherlich eine von den in diesem Artikel bemerken oder sich an einen erinnern.
Die Vorstellung auf einmal jemanden, der dir unattraktiv ist oder einem Familienmitglied zu küssen oder der unerwartete Wunsch den Teller auf den Boden zu schmeißen, etwas nicht essbar ist, zu beißen, oder auf einmal vor ein Auto zu springen sind einige Beispiele für die intrusiven Gedanken.
Ist dir je die Idee, etwas aus dem Fenster nur so zu werfen eingefallen? Oder hattest du dich gefragt, was würde passieren, wenn du den Kissen in die Spülmaschine reinpackst oder die Gläser in die Waschmaschine?
Wie sieht es jetzt aus, hast du mit solchen oder ähnlichen Gedanken schon Erfahrung? Ich denke schon.
Was sind intrusive Gedanken?
Intrusive Gedanken oder auch aufdringliche Gedanken genannt, kommen immer unerwartet an und stellen eine Visualisierung einer unangenehmen Situation, unangemessenen Vorstellungen oder Ideen dar. Solche Gedanken kann man bedauerlicherweise nicht kontrollieren oder ausschalten.
Wenn man vor einer Gefahr steht oder in eine unerwartete und ungewisse Situation gelangt, dann fallen einem unterschiedlichen negativen Gedanken ein, die eigentlich eine der möglichen Szenarien oder Folgen darstellen. Im Grunde genommen eine ganz logische Folge, wie sich unser Gehirn für die mögliche Situation vorbereitet.
Dabei fallen einem auch die Lösungen ein und alles, was danach kommt, oder kommen könnte. Deswegen haben negative Gedanken ihren Sinn und können manchmal auch positiv sein. Jede Angst schützt oder bereitet einen auf etwas vor.
Im Vergleich zu negativen Gedanken, haben intrusive Gedanken keine logische Folge, oder machen Sinn. Sie kommen unerwartet, egal in welchen Zeitpunkt oder in welcher Situation man gerade istund was man gerade macht.
Sie sind oft mit dem, was man in der Realität gerade erlebt, nicht verbunden und wortwörtlich fallen einem ein. Fast immer sind sie mit sehr negativen, morbiden oder bizarren Dingen verknüpft oder deuten sie an.
Intrusive Gedanken und psychische Störungen
Intrusive Gedanken sind sehr oft mit OCD, ADHD, übertriebener Besorgnis, die zu Anxiety führt und andere psychischen Störungen verknüpft. Sie kommen entweder als die Folge oder die Ursache.
Oft ist der Fall, dass man eine sehr fürchterliche Idee hat, dass die ganze Familie ganz schreckliche Folgen ertragen soll, falls man die Hände nicht gut gewaschen hat. Oder jemand wird bei dir beim Abendessen ersticken, weil du die Kartoffeln nicht genügend klein zerkleinert hast.
Das bringt dich dann zu noch mehr Nachdenken darüber und ständiger Überprüfung, ob du etwas gut oder überhaupt gemacht hast. Das bringt einen zu OCD oder zu sehr starker Anxiety, die oft mit Medikamenten unter Kontrolle gesetzt wird.
Wie kann man die intrusive Gedanken loswerden?
Wie kämpft man gegen jemand, der ohne irgendwelcher Vorwarnung eindringt? Sollte man sofort reagieren und ihn herauswerfen? Kann man das überhaupt machen, wenn beides aus der gleichen Quelle kommt?
Intrusive Gedanken kommen nicht aus einem entfernten Ort oder aus einer ganz anderen Quelle und fremder Umgebung, sondern aus unserem eigenen Gehirn. Wieso macht er das und was genau ist die Nachricht, die die intrusiven Gedanken mitteilen sollen, bleibt noch lange ein Rätsel. Das ist noch nicht erforscht, aber das, was man weiß und unbestreitbar ist, ist, dass es trotz des Gedanken sind.
Gedanken aus deinem eigenen Kopf, also dein Eigentum und du kannst damit machen, was du möchtest, außer ihre Existenz auslöschen.
Es hilft zu wissen, dass intrusive Gedanken von viel Aufmerksamkeit leben. Sie lieben es, wenn du sie verscheuchen möchtest und machten ein echtes Theater, wenn sie merken, dass sie ein Publikum haben.
Das Publikum dirigiert also die Show und du bist die einzige Zuschauerin. Das nächste Mal, wenn du intrusive Gedanken hast, kannst du sie durch diese Schritte leicht ignorieren und die Veranstaltung verlassen, weil du sagen kannst, wann es Schluss ist.
1. Lass es sein, immerhin sind das deine Gedanken
All unsere Gedanken möchten ihre 5 Minuten bekommen und wenn sie es nicht haben, dann vermehren sie sich und kommen immer wieder zurück, bis ihr Wunsch erfüllt ist. Wenn du also aus dem Nichts dich siehst, wie du deinem Opa die Fingernägel lackierst oder wie gern du mit deinem Hund Abendessen haben würdest, unterbrich die Gedanken nicht.
Dein Gehirn hat diese Vorstellungen schon gemacht und möchte sie dir unbedingt zeigen. Wenn du es also unterbrichst, dann muss es von vorne anfangen und so immer wieder. Deswegen lass zu, dass dir sich deine intrusiven Gedanken völlig und ganz zeigen, bevor du handelst.
2. Es gibt genügend Platz, wenn Ordnung herrscht
Im Kindergarten gibt es auch unhöfliche Kinder, aber die wissen ihren Platz und wenn es Schluss sein muss. So eine Ordnung brauchst auch du jetzt in deinem Kopf zu machen.
Erstens sei bewusst, dass das intrusive Gedanken sind und gib ihn deswegen nicht die gleiche Aufmerksamkeit, die auch andere Gedanken bekommen. Wenn intrusive Gedanken ihren Platz bekommen, wissen sie, wo sie hingehören und machen sich dort bequem, statt überall herumzulaufen.
3. Akzeptanz ist die neue Ignoranz
Egal wie unhöflich, anstrengend und gemein manche in dem sein können, das schlimmste, was man machen kann und was noch mehr Schlechtes aus ihnen herausbringen würde, ist sie ständig anzumahnen oder bestrafen.
Leider muss man sie so, wie sie sind, akzeptieren und auf ihre Art auf sie zukommen. So ist es auch eine den intrusiven Gedanken. Lass die intrusiven Gedanken intrusiv sein. Deswegen weißt du, was intrusive Gedanken sind und deswegen hast du ein Platz für sie vorbereitet. Und vergiss dabei nicht, dass du das Sagen hast.
Die Stärke der intrusiven Gedanken hängt von dir ab
Obwohl es Gedanken aus deinem Kopf sind, ist der Kopf immer noch deiner. Also du hast das Sagen und du dirigierst, wer oder was für dich wichtig oder von Bedeutung ist.
Manchmal ist es schwierig zu wissen, wer der Herr ist, wenn es um Gedanken geht. In einigen Fällen und einigen Menschen gelingt es ihre Gedanken zu kontrollieren und zu steuern, was sie zum ausgefüllten und vollkommenen Leben führt.
Andersrum haben wir unzählige Beispiele, wie die Gedanken einen zuerst erschöpfen, Selbstbewusstsein erniedrigen, quälen und dann auch richtig zerstören. Aber hier muss man auch sagen, dass einige aus der zweiten Gruppe es durch ihre Disziplin in die erste Gruppe geschafft haben.
Offensichtlich kann man vieles selbst ändern oder beeinflussen, deswegen ist es wichtig auf die richtige Art durch diese Schritte auf die intrusiven Gedanken zuzukommen und ihnen keine Macht über sich zu geben.
Nur die Sachen und Gedanken, denen du eine Bedeutung gibst, haben dann Einfluss auf dich und dein Leben. Auch eine schlechte Bewertung, bedeutet, dass du sie berücksichtigst und dann bemühen sie sich noch mehr und noch mehr von dir zu bekommen.
Jede Aktion hat ihre Reaktion – Jeder intrusiver Gedanken hat seinen realen Gedanken
Wenn dir das nächste Mal intrusive Gedanken auf einmal aufbringen und dir absurde und bizarre Bilder und Ideen bringen, nachdem du ihnen zulässt, das zu sein, was sie sind, finde immer das Gegenteil von diesen intrusiven Gedanken.
Wenn du auf die Idee kommst, auf einmal auf die Straße herauszulaufen, erinnere dich daran, dass du momentan zu Fuß bist und durch die Stadt gehst. Erinnere dich auch daran, wie weit bist du von der Straße und wo gehst du eigentlich hin und was du dort machen wirst.
Der intrusive Gedanken ist gekommen, hat sich kurz aufgehalten und geht von sich selbst vorbei. Er kann keinen Schaden hinterlassen, wenn du sofort einen realen Gedanken hast, der es bedecken wird. So bringen dich die intrusiven Gedanken nicht aus dem Takt und du kannst nicht in eine Opferrolle geraten.
Sind intrusive Gedanken normal und wieso spricht keiner darüber?
Du hast sicherlich von jemanden gehört, was er geträumt hat oder was er sich wünscht, aber keiner hat dir je gesagt: Weißt du, was mir eingefallen ist? Ich könnte mir Salz in die Augen schütteln!
Erstens solltest du wissen, dass egal wie bizarr sie sind, intrusive Gedanken zu haben, normal ist und du nicht die einzige bist, der so etwas auf einmal einfällt. Trotzdem hörst du es von keinem, da wir alle dazu neigen unsere intimsten und schrägsten Dinge für sich zu halten und sie mit keinem zu teilen.
Keiner möchte solche Gedanken, Ideen oder Vorstellungen jemanden erzählen, weil man Angst hat, kein Verständnis dafür zu bekommen oder einfach ein Freak zu sein. Zudem sind es sehr kurze Gedanken, die oft schnell vorbeigehen und wenn man ihn keine große Bedeutung gibt (was erwünscht ist), nimmt man sie nicht als etwas Wichtiges, was man am Ende des Tages erzählen möchte. Du würdest es sicherlich auf nicht hören wollen.
Immerhin ist das Wichtigste zu wissen und im Sinn zu haben, dass du Kontrolle über deine Gedanken hast. Und auch wenn du sie nicht formieren kannst, dann kannst du wenigstens entsprechend darauf reagieren. Auch wenn die intrusiven Gedanken nicht in deinen Händen liegen, alles, was du danach machst oder woran du denkst, machst du bewusst und das ist oft wichtiger, als der Gedanke allein. Wenn er keine Kraft hat, hat es auch keine Macht über dich und kann dich nicht kontrollieren. Wie kräftig der Gedanke sein wird, bestimmst du.