Du bist in einer romantische Beziehung, aber denkst trotzdem ab und zu nach, wie dein Leben ohne ihn sein würde? Oder wie frei du dich früher gefühlt hast?
Dein Leben könnte ganz anders aussehen, wenn du ihn verlassen würdest. Dann würdest du viel mehr Zeit für dich haben und du könntest dich deinen Hobbys wieder widmen.
Es gibt so viele Sachen, die du machen und so viele Dinge, die du erreichen könntest, nur wenn du wieder alleine sein würdest.
Brauchst du dann eure Beziehung überhaupt noch? Was hält dich von der Trennung ab?
Deine Liebe und eure Bindung sind die zwei Sachen, die dich von einer endgültigen Entscheidung fernhalten, doch deine Trennungsfantasien fallen dir immer wieder ein.
Diese Gedanken kannst du einfach nicht einstellen und das sollst du auch nicht, du sollst sie verstehen, sie versuchen dir etwas zu sagen.
Diese Trennungsfantasien sind normal und haben fast nichts mit deiner jetzigen Beziehung zu tun oder deuten an eure Trennung an.
Diese Fantasien reproduzieren deine unverarbeiteten Traumata und schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit, die dich jetzt von den gleichen Sachen schützen möchten.
Viele Frauen, die schlechte Erfahrungen mit Männern in der Vergangenheit hatten, haben sehr oft Trennungsfantasien, weil sie jeder Streit, jeder Fehler oder erhöhter Ton daran erinnern und sie ihr Körper automatisch für die Flucht vorbereitet.
Ein Konflikt muss auftauchen und deine Aufregung deswegen ist normal, auch deine Trennungsfantasie deswegen, denn immerhin ist das eine Antwort auf eine traumatische Erfahrung in deiner Vergangenheit.
Ob du es glaubst oder nicht, aber es ist möglich PTBS nach emotionalen Missbrauch zu entwickeln und deswegen immer wieder dieselbe Angst zu spüren, sobald man sich in einer ähnlichen Situation befindet.
Das Gleiche passiert jetzt auch bei dir und löst eine Lawine negativer Gedanken, unter welchen auch diese Trennungsfantasien.
Wenn du das nicht mehr aushalten kannst, dann ist es Zeit, dich deinen Ängsten und Traumata aus der Vergangenheit entgegenzusetzen und sie ein für alle Male zu klaren, statt einen Partner, der daran nicht schuld ist, zu verlassen.
Ein weiterer Grund, wieso Trennungsfantasie wie intrusive Gedanken deinen Verstand okkupieren, liegt darin, dass du dir bewusst bist, dass dein Leben auch ohne ihn schon erfüllt war, er ist nur ein Bonus.
Das kann jetzt gemein klingen, ist es aber nicht. Jeder erwachsene, selbstbewusste und starke Frau verlässt sich am meisten an sich selbst und weiß, dass sie alleine leben kann.
Sie muss nicht in einer Beziehung sein, damit ihr Leben erfüllt ist – ihr Leben war schon erfüllt und deswegen hat sie sich in eine romantische Beziehung eingelassen.
Starke Frauen werden sehr oft falsch verstanden oder als schlecht dargestellt und leiden sehr oft gerade wegen ihrer Stärke.
Du weißt, dass du ohne ihn leben kannst und deswegen denkst du nach, wie dein Leben ohne ihn aussehen würde.
Das passiert vor allem, wenn du vor dieser Beziehung sehr lange alleine warst und dich auf dein Single-Leben angewöhnt hast.
Dein Gehirn ist einfach so programmiert, dich als eine Frau ohne Mann zu sehen und so deine Pläne zu kreieren.
Damit du dich dieser Gedanken befreien kannst, muss du dich wortwörtlich daran erinnern, dass du jetzt in einer Beziehung bist.
Doch Gedanken kann man nicht ausschalten. Alles, worüber du nachdenkst und wie du dein Leben siehst, ist eine Reaktion auf das, was dir in der Vergangenheit passiert ist. Es hatte gewaltige Auswirkungen auf deine Wahrnehmung der Liebe, Romantik und Liebesbeziehungen.
Der, der diesen Fehler gemacht hat, lebt irgendwo sein bestes Leben ohne sich darüber zu kümmern, weil er dich so stark enttäuscht hat und nicht nur eure Beziehung vermasselt hat, sondern dich für jede nächste Beziehung ruiniert hat.
Wenn du deinen Trennungsfantasien die Gelegenheit gibst, dann ruiniert er dir auch diese Beziehung.
Liebesbeziehungen platzen, das ist unbestreitbar, aber ob es euch passieren wird oder nicht, das weiß keiner, nicht mal du.
Deine Angst, verlassen zu sein, kann so stark sein, dass sie dich dazu bringen wird, ihn zu verlassen, nur um nicht verlassen zu sein.
Du meinst vielleicht, dass du dich so schützt, für eine Trennung vorbereitest oder Schmerz vermeiden wirst, doch das Einzige, was du so schaffst, ist dir den Spaß an eurer Beziehung zu verderben, weil du nie in der Gegenwart bist.
Du bis in einer angedachten Situation, die vielleicht passieren will, vielleicht auch nicht. Wenn es dazu kommen sollte, wird es dir dein Bauchgefühl sagen.
Bis dahin kommen diese Gedanken nur und alleine aus deiner Fantasie und nicht von deiner Intuition. Dein sechster Sinn liegt nie falsch und wird dir auf eine deutliche Art Bescheid geben, sollte etwas in eurer Beziehung nicht passen.
Deine Gedanken stummschalten oder ignorieren kannst du nicht, aber sie kontrollieren, doch. Das machst du am besten, indem du dich jedes Mal, wenn du über eure Trennung fantasierst, dich an einen guten oder lustigen gemeinsamen Moment erinnerst. So bringst du dich zurück in die Gegenwart, in die Wirklichkeit, die dich umkreist und wo du jetzt leben sollst.
Immerhin nennt man sie nicht umsonst Trennungsfantasie – das ist also deine reine Vorstellungskraft, frei erfunden und immer noch nur in deinen Kopf. Damit du dich dieser Last befreien kannst, geh lieber auf das Problem genauer zu und entlasse alles, was dich zu diesen Gedanken führt.
Achte, wann und wieso du am meisten Trennungsfantasien hast, denn so wirst du einen Schritt näher sein, sie auch zu verstehen.
Das kann natürlich ein Prozess sein, aber deine Beziehung umsonst zu zerstören, wird dir sicherlich mehr weh tun.
Trennungsfantasien sind zwar normal, aber wenn sie dich dabei stören, eine gute und funktionierende Beziehung zu haben, ist es höchste Zeit, sich dieser Gedanken zu befreien.
Solltest du es nicht schaffen, alleine damit klarzukommen, kannst du darüber mit deinem Partner reden oder dich auch bei einem Psychologen melden, der dich aus deinem Gefängnis befreien kann.
Viele andere Frauen haben es geschafft, dann wirst du es sicherlich auch und dann kannst du deine Beziehung und jeden Augenblick mit ihm wirklich erleben und Freude dabei haben.
Damit sich das verwirklichen kann, ist die Akzeptanz des Problems am wichtigsten und das ist der erste Schritt, denn du machen sollst.