Die Beziehung zwischen der Mutter und Tochter ist oft als sehr natürlich verstanden. Als ob man sich hier keine große Mühe geben soll, oder eine Strategie braucht.
Auch die Müttern selbst meinen, dass sie und ihre Tochter eine gute Beziehung haben werden und auch beste Freundinnen sein, und zwar nur so.
Nur weil du ihre Mutter bist, bedeutet das lang nicht, dass du auch ihre Freundin, geschweige die BESTE Freundin bist oder seien wirst. Du bist ihre Mutter – Das ist klar und so bleibt es für das ganze Leben.
Auch diese Beziehung verlangt manchmal etwas mehr Aufmerksamkeit, obwohl sie sehr natürlich ist. Was die Freundschaft betrifft, das ist etwas ganz anderes.
Die Freundschaft kommt nicht von sich selbst und ist oft in der Mutter-Tochter Beziehung nicht eingeschlossen.
Eine Freundschaft soll man aufbauen, egal in welcher Situation und Verhalten diese zwei Seiten sind. Sie wird durch gegenseitiges Vertrauen auf die Beine gestellt, auch wenn es deine Tochter ist.
Keine Freundschaft versteht sich und ist ein Muss, egal wie viel Zeit ihr verbringt, wie gut deine Absichten sind und vor allem hilft dir deine Autorität nicht.
Keine deiner Klassenkameraden haben sich mit dir befreundet, weil ihr täglich fast den ganzen Tag zusammen wart, sondern weil sie in dir Verständnis und Vertrauen gefunden haben.
Wenn du all das für andere Menschen hattest, dann solltest du es auch für dein Mädchen haben. Das vergessen viele Mütter, aber verlangen trotzdem eine Freundschaft von ihrer Tochter und in diesem Chaos bekommen sie nichts und schaden noch ihre Beziehung.
Damit dir so etwas nicht passiert, hier die häufigsten Fehler, die die meisten Müttern machen, wenn es um die Erziehung der Tochter geht.
1. Möchtest du ihre beste Freundin oder soll sie deine sein?
Das ist im Prinzip der Kern der Sache. Hier liegen die meisten Schwierigkeiten und deswegen geraten viele Mütter in ein Durcheinander.
Du musst entschlossen sein und zuerst dich gut kennen, damit du weißt, was du von deinem Mädchen verlangst und was du ihr geben wirst mit dieser Freundschaft.
Natürlich sind deine Absichten gut, aber wenn sie schlecht durchgeführt werden, dann geht alles den Bach runter.
Damit dir die Freundschaft mit deiner Tochter gelingt, setze sie in Fokus, sodass du ihre beste Freundin bist. Manchmal bedeutet das, dass du ihr auch Freiraum geben sollst und einiges, was sie dir anvertraut, so auch akzeptierst.
Es wird nicht leicht sein, in diesen Momenten die Rolle der besten Freundin zu behalten und sich nicht schnell wieder in die Position der Mutter zu stellen, aber das ist ein Teil der Freundschaft und ein sehr großer Fehler, den viele Mütter machen.
Der Sinn der Sache ist nicht, dass du deine Tochter zu deiner Assistentin machst und ihr über deine Schwierigkeiten berichtest, wie schwer es ist, eine Ehefrau, Mutter und berufstätige Frau zu sein.
Wenn jemand anderer deine Tochter als sein Ventil nutzen würde, würdest du sie schützen, dann mach du nicht das Gleiche.
2. Verlang nicht, dass sie deine Kopie ist
Wenn die Tochter der Mutter ähnelt, ist es sehr schön, aber das sollte kein Ultimatum sein. Vor allem nicht für die Liebe und Aufmerksamkeit, die sie von dir bekommt.
Wir alle möchten, dass unsere Töchter die gleichen Interessen haben, dass ihre Denkweise mit unserer übereinstimmt und auch dass sie so aussehen, wie wir oder wie wir ausgesehen haben.
Das ist so was von falsch, dass es zwei verschiedene negative Auswirkungen hat.
Erstens, die Tochter ist eine ganz andere Person, eine Individue mit eigenem Charakter, die kann und soll ihre eigenen Entscheidungen treffen und so sich wie sie ist zu entwickeln.
Zudem, zwischen und unseren Töchtern ist mindestens 20 Jahre unterschied. In dieser Zeit hat sich vieles geändert.
Das, was damals in und wertvoll war, ist heute schon längst vergessen und dabei meine ich nicht nur die Trends in der Mode.
Das bezieht sich auch auf das Verhalten, die Lebensweise, die zwischenmenschlichen Beziehungen, ihre Ideale und so weiter.
Wenn du von ihr verlangst, oder sie so erziehst, wie es in deiner Zeit war, wird sie wahrscheinlich ein Outsider sein, der seinen Platz in dieser Welt nicht finden kann, und solch eine Falle, soll ihr keine Freundin setzen.
3. Ist ihr Aussehen dir oder ihr wichtig?
Apropos, sie muss nicht wie du aussehen, sie muss auch nicht so, wie es dir gefällt aussehen. Das ist immer ein Thema zwischen Mutter und Tochter und eine ständig offene Diskussion, vor allem in Teenageralter.
Hier bitte ich dich nochmals, dich zu erinnern, wer soll im Fokus stehen? Keiner sagt, dass man seiner Tochter keine Anweisungen oder Bemerkungen geben soll, im Sinne einer Meinung, die sie akzeptieren kann oder auch nicht. Darauf solltest du nicht bestehen.
Lass ihr diese Freiheit zu tragen, was ihr gefällt, auch es keinen Stil gehört und deiner Meinung nach die Haare auch nicht die schönsten sind.
Wir sahen auch nicht alle wie Prinzessin aus und das war auch in Ordnung. Vielleicht möchte deine Tochter keine Prinzessin sein?
4. Du vermeidest unangenehme Gespräche und gibst ihren Problemen keine Aufmerksamkeit
Einige Themen sind in der Tat empfindlich und sehr intim, aber es gibt nichts, worüber man mit der besten Freundin nicht reden würde, nicht wahr?
Das macht man natürlich nur, wenn man genügend Vertrauen und Verständnis in dieser Person gefunden hat, ansonsten behaltet man alles für sich.
Auch wenn etwas blöd klingen kann, verletzt es die Gefühle trotzdem und bereitet viel Schmerz vor.
Das Letzte, was sie jetzt hören soll, ist eine Lektion oder eine Ablehnung, weil das keine echten Probleme sind.
Wenn deine Tochter schon den Mut und Wille hat, sich dir zu öffnen, dir über ihren schlechten Tag zu erzählen, dann lach ihr nicht ins Gesicht.
Hätte eine ihre Freundinnen das gemacht, würdest du sofort wissen, dass sie ihr keine Freundin ist und dann kommst du und machst das Gleiche?!
Echt jetzt?!
5. Du möchtest, dass sie deine Weltansicht übernimmt
Wir alle sind unterschiedlich, so auch unsere Tochter von uns. Sie haben ihr eigenes Leben und füllen es mit ihren eigenen Erfahrungen aus. Es sollte mindestens so sein.
Auch wenn du nur Gutes für deine Tochter hast, kann sie dein Leben nicht übernehmen und weiter leben, deine Träume erfüllen und die Frau, die du bist oder seinen wolltest zu sein.
Das geht leider nicht und schade am meisten eurer Beziehung.
Wenn du ihr direkt deine Ansicht einer Sache oder deine Erkenntnisse übergibst, hast du sie von keinem Schmerz befreit, sondern noch größeren vorbereitet.
Deiner Erfahrung nach sind vielleicht alle Männer Idioten, die die Frau nur verletzten können, aber sie hat noch keine Erfahrung.
Warne sie, aber setze nicht diese Stereotypen auf ihre Schulter. Egal, wie stark du sie schützen möchtest, muss du ihr die Gelegenheit geben, selber einige Sachen zu erkennen und ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln.
Zudem wusstest du es auch in ihrem Alter nicht, demnach schränke sie jetzt nicht ein. Es liegt nicht an ihr, dass sie sich anpassen soll, sondern du solltest sie akzeptieren, so wie sie ist und so wie sie sein wird.
6. Du bereitest sie für Beziehungen mit Männern nicht vor
Viele werden der Tochter erzählen, was sie nicht machen soll und was schlecht für sie ist, aber wenige sagen ihr, was sie tun soll und was für sie richtig ist.
Du weißt selbst, dass deine Tochter einen Mann in ihren Leben brauch und haben wird, egal in welcher Art der Beziehung.
Dan sein eine gute Freundin und gebe ihr objektive Ansichten oder auch Tipps, wie sie sich in der Männerwelt und in der Welt voller Männer benehmen wird, damit sie nicht verletzt wird.
Wenn du schon eine schlechte Erfahrung hattest, hilft deiner Tochter nur ein guter Rat und keine Angst oder Ablehnung der Männer.
Sie wird deine Propaganda gegen Männern wahrnehmen, aber zu gleicher Zeit wird sie nach einem Mann suchen und so entsteht ein richtiges Chaos in ihrem Kopf, die sie selbst nicht verursacht hat, aber sich damit auseinandersetzten muss.
Manchmal passiert es tatsächlich, dass die besten Frauen mit den schrecklichsten Männern in eine Beziehung geraten und ich verstehe, dass du das verhindern möchtest.
Das schaffst du nicht, wenn sie Angst vor Männern hat oder sie vermeidet.
Ganz im Gegenteil, das bringt sie zu solchen Männern, weil sie denkt, dass sie keinen besseren haben kann.
Und zu guter Letzt, aber genauso wichtig, wechsle deine Rollen nicht zu schnell und immer, wenn dir etwas nicht passt.
Dir passt auch in anderen Freundschaften ab und zu etwas nicht, aber du hast genügend Geduld und Verständnis, um einen Kompromiss zu machen.
In dieser Beziehung bist du als die Mama für eine lange Zeit die dominante Person, die eigentlich diese Beziehung bestimmen wird.
Ob es eine echte Freundschaft sein wird oder nicht und dazu noch eurer Beziehung schaden wird, hängt in großer Maßen von dir ab.
Das ist auch nicht immer leicht, deswegen empfehle ich dir in stressigen Situationen die Geheimnisse der gewaltfreien Kommunikation auszunutzen. So kommst du zum Ziel und zeigst zu gleicher Zeit deine Liebe und Gefühle.
Außerdem vergiss nicht, dass manchmal einige Freundschaften brechen oder in Krisen geraten, weil eine Person immer die Mama ist.
Du bist schon die Mama, das musst du in der Freundschaft nicht zusätzlich sein.