Kinder, welche eine verdeckte narzisstische Mutter haben, erleben eine vollkommen andere Kindheit, als dies in einer liebevollen Eltern-Kind-Beziehung zu erwarten wäre. In den wenigsten Fällen wird die psychische Störung ihrer Mutter als eine Krankheit erkannt.
Kinder, die bereits in sehr jungen Jahren von ihrer Mutter manipuliert wurden, haben es im Erwachsenenalter besonders schwer. Da sie niemals eine liebevolle, fürsorgliche und beschützende Mutter gekannt haben, fehlt ihnen eine gesunde Basis, um eines Tages ein emotional stabiler Erwachsener zu sein.
Aus der Kinderforschung wissen wir, dass die ersten vier Lebensjahre entscheidend für die emotionale Stabilität im Erwachsenenalter sind. Fehlt diese Fürsorge grundsätzlich, wissen diese Kinder auch später im Leben nicht zwischen gesunder und toxischer Liebe zu unterscheiden.
Die Lebensweise, welche ihre verdeckte narzisstische Mutter ihnen vorlebt und als einzig richtig präsentiert, überschattet ihr komplettes Dasein, ohne dass sie es im Kindesalter wissen. Solche Kinder stehen immer an zweiter Stelle und bekommen nie die Art von Aufmerksamkeit, Hilfe oder das Gefühl wertvoll zu sein, die in gesunden Familien die Regel sind.
Erst später zeigen sich extreme Spätfolgen dieser toxischen Kindheit. Menschen, die nicht wissen, was es bedeutet „wertvoll“ zu sein, bestrafen sich später im Leben selbst – ihnen fehlt es komplett an einem gesunden Selbstwertgefühl.
Narzissmus versus verdeckter Narzissmus – wo liegen die Unterschiede?
Offener Narzissmus
Der Narzissmus ist eine Persönlichkeitsstörung mit unterschiedlichen Ausprägungen. Im Volksmund spricht man beim Narzissmus gerne auch von neurotischer Selbstverliebtheit. Angelehnt an die Legende von Narziss aus der griechischen Mythologie.
Narziss soll ein schöner Jüngling gewesen sein, der ausschließlich von sich selbst fasziniert war. Zwischenmenschliche Liebe verschmähte er vollkommen. Eines Tages erblickte er sein Spiegelbild im Wasser und verzehrte sich dermaßen nach seinem Bildnis, dass er ins Wasser fiel und ertrank.
An der Stelle seines Todes wuchs aus seinem Blut die wunderschöne Frühlingsblume Narzisse hervor.
Neben dem Mythos vom Narzissmus beruht die psychologische Definition auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. In der Psychologie werden unterschiedliche Formen des Narzissmus unterschieden.
Es wird zwischen narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen und einer gestörten narzisstischen Persönlichkeit differenziert. Im Regelfall sind gemäßigte narzisstische Tendenzen nicht wirklich verwerflich.
Ein starkes Selbstwertgefühl, ausgeprägtes Selbstbewusstsein und ein vernünftiges Maß an Selbstachtung ruhen auf einer gesunden Selbstliebe. Diese brauchen wir um eigenständig handeln zu können, sich auch mal durchzusetzen, wenn wir anderer Meinung sind und sich als selbstständige Persönlichkeit zu affirmieren.
Problematisch wird es erst, wenn die charakterlichen Züge eines Menschen die „normalen“ Verhaltensregeln überschreiten. Solche Personen können sowohl das Leben von anderen als ihr eigenes Leben unerträglich machen.
Häufig erkennen Narzissten nicht, dass sie ein Problem haben, und das macht ihre Störung umso tückischer für ihre Mitmenschen – insbesondere für sehr nahestehende Menschen.
Verdeckter Narzissmus
Anders als der offene Narzissmus findet der verdeckte Narzissmus auf einer anderen Ebene statt. Der verdeckte Narzissmus, in der Fachsprache auch vulnerable Narzissmus genannt, lässt sich erst beim näheren Hinschauen erkennen.
Verdeckte Narzissten geben sich oft schüchtern und verloren. Aufmerksamkeit erregen sie durch übertriebenes Selbstmitleid. Ganz im Gegenteil zu offenen Narzissten, die im Regelfall durch übertriebenen Egoismus hervorstechen.
In beiden Fällen wird vermutet, dass sich die Persönlichkeitsstörung bereits früh in der Kindheit manifestiert hat. Mangelnde oder eine komplett fehlende Liebe der Eltern und keine Fürsorge in den entscheidenden Jahren führten zu Selbstzweifel und Angst.
Der Narzissmus, sowohl der offene als auch der verdeckte, übernimmt in solchen Fällen eine Schutzfunktion, um sich den eigenen Verletzungen, Ängsten und seelischen Abgründen nicht stellen zu müssen.
Offene Narzissten erkennt man in der Regel relativ schnell, was bei verdeckten Narzissten nicht immer der Fall ist. Gekonnt verdecken sie ihre Störungen durch ihre Taten und Gesten. Nach außen erscheinen sie als sehr liebevolle, soziale und hilfsbereite Menschen.
Sie sind in ehrenamtlichen Vereinen tätig, sie engagieren sich in der Nachbarschaft. Haben sie schulpflichtige Kinder, so sind sie auch in der Schule aktiv, usw. Sie nutzen jede Gelegenheit um sich im besten Licht darzustellen, als aufopferungsbereite und fürsorgliche Mitmenschen.
Aber das sind sie nicht. Verdeckte Narzissten handeln nur aus Eigennutz und Eigenliebe. Andere Menschen sind ihnen völlig egal. Empathie ist nämlich für Narzissten ein Fremdwort.
Grundsätzlich sind verdeckte Narzissten unsicher und immer bemüht diese tiefsitzende Unsicherheit zu überspielen. Gleichzeitig sind sie von ihrem Können überzeugt, sie wissen und können alles besser als alle anderen.
Häufig klagen sie darüber, dass sie ungerecht behandelt werden und sie fühlen sich selbst im Nachteil. Trotz und Selbstmitleid gehören zu den ausgeprägtesten Eigenschaften bei verdeckten Narzissten.
Sie genießen es geradezu, die Opferrolle einzunehmen, um die Aufmerksamkeit zu bekommen, auf welche sie in ihrer Kindheit verzichten mussten. Sie sind wahre Künstler im Manipulieren ihrer Mitmenschen. Aus diesem Grund ist es auch nicht besonders einfach einen verdeckten Narzissten auf Anhieb zu erkennen.
Verdeckte narzisstische Mutter – 9 eindeutige Zeichen, dass du ihre Tochter bist
Fehlende Liebe in der Kindheit führt zu Störungen im Erwachsenenalter. Häufig werden psychische Störungen der Mütter an die Kinder übertragen. Die vorgelebten Rollenmuster werden von Kindern als die einzig richtigen erkannt und nachgelebt.
Aus diesem Teufelskreis gibt es selten ein Herausbrechen, wenn die psychische Störung nicht rechtzeitig erkannt und therapiert wird. Häufig hat auch deine verdeckte narzisstische Mutter selbst so eine Mutter gehabt. Das Erlernte, Vorgelebte, Bekannte und Gewohnte wird letztendlich an dich weitergegeben.
Diesen Kreis zu durchbrechen ist nur mit professioneller Hilfe bzw. Therapie möglich. Fragst du dich gerade, ob du eine verdeckte narzisstische Mutter hast, so achte auf die folgenden neun Zeichen.
Sind diese Merkmale bei dir besonders ausgeprägt? Erkennst du womöglich, diese könnten das Ergebnis der Beziehung zu deiner eigenen Mutter sein, so bist du höchstwahrscheinlich die Tochter einer Narzisstin.
1. Du gibst dir immer die Schuld für alles
Es macht fast kaum einen Unterschied, was gerade nicht gut läuft – beruflich oder privat – du gibst automatisch dir die Schuld. Kein Wunder, bist du doch als Kind immer der Sündenbock für alles und jeden gewesen. Deine verdeckte narzisstische Mutter, hat dich im Glauben erzogen, alles schlechte und negative in ihrem Leben käme einzig durch dich.
Häufig bekamst du von deiner Mutter auch Sätze zu hören, wie: „Der größte Fehler, den ich je gemacht habe, war es mit dir schwanger zu werden!“ Oder noch tragischer: „Hätte ich dich doch bloß gar nicht zur Welt gebracht, dann wäre alles besser!“
In deinem ganzen Leben konntest du es deiner Mutter nie Recht machen. Ganz gleich, was du erreicht hast. Für deine Mutter war das immer zu wenig und unbedeutend.
Du schaffst es einfach nicht, das Minderwertigkeitsgefühl, welches deine verdeckte narzisstische Mutter in dir eingepflanzt hat, abzulegen. Viel mehr verstärkt sich dieses bei jedem auch so kleinem Hindernis in deinem Leben. Du handelst in dieser Hinsicht genau wie deine Mutter, und gibst dir die Schuld an allem – genauso wie sie es dein Leben lang getan hat.
2. Du sehnst dich nach Anerkennung anderer
Dass deine Mutter eine verdeckte narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, beweist dir auch deine ausgeprägte Sehnsucht nach Anerkennung. Eine gesunde Mutter-Tochter-Beziehung ruht auf Liebe, Fürsorge, Vertrauen, Unterstützung, Wertschätzung, Bestärkung, Nähe, Empathie aber auch auf Anerkennung.
Der Wunsch nach Bestätigung zählt generell zu einer sehr menschlichen Eigenschaft und hat nichts verwerfliches an sich. Anders, wenn es um den Zwang nach Anerkennung und Bestätigung durch andere geht.
Das ist dann ein Problem, wenn du bei allem was du tust – ob beruflich oder privat – immer auf Zuspruch von außen hoffst. Auch dieser Mangel ist auf eine ungesunde Kindheit zurückzuführen. Du bist mit einer Mutter großgeworden, die alle Entscheidungen für dich traf und es immer besser wusste.
Ganz gleich, was du auch machen wolltest, im Endeffekt traf deine Mutter die Entscheidung für dich. Jetzt im Erwachsenenalter brauchst du auch weiterhin die Bestätigung von jemand anderen. Du triffst ungern Entscheidungen alleine und fühlst dich unwohl, wenn du dich in solchen Situationen befindest.
Hast du mal keinen, den du um Rat fragen kannst, oder der dir die Entscheidung abnimmt, quälst du dich regelrecht ab, bis du das tust, was von dir erwartet wird. Bekommst du auch im Nachhinein keine Anerkennung fühlst du dich wie eine Versagerin.
3. Eine verdeckte narzisstische Mutter bringt dich dazu, dass du dich selbst bestrafst
Es kann nicht oft genug erwähnt werden, wie wichtig und förderlich eine gesunde Kindheit für ein erfülltes Leben im Erwachsenenalter ist. Verhaltensregeln, Gewohnheiten, den Unterschied zwischen Gut und Böse und vieles mehr, lernen wir bereits als kleine Kinder kennen und passen uns dementsprechend an.
Aus Familien, die zusammenhalten, sich unterstützen, fördern und bekräftigen entstehen emotional stabile Persönlichkeiten. Diese Menschen werden auch in ihrem Leben nach genau den gleichen Familienwerten und bekannten Rollenmustern leben.
Sie sind bestrebt und bemüht ein ebenso glückliches und erfülltes Leben zu führen, wie sie es von ihren Eltern vorgelebt bekommen haben. Anders, wenn du die Tochter einer Narzisstin bist.
Als Kind kanntest du bloß Abweisung, emotionale Kälte, Bestrafung und Minderwertigkeitsgefühle. Als erwachsene Tochter wirst auch du in gewohnte Rollenmuster fallen, jedoch sind diese toxisch und zerstörerisch.
Eine verdeckte narzisstische Mutter bringt dich im Erwachsenenalter dazu, dass du dir selbst im Weg stehst. Häufig fehlt dir ein inneres Gleichgewicht und du fällst von einem Extrem ins andere. Das können entweder übertriebener Leistungsdruck sein oder komplette Selbstsabotage.
Beide Formen sind ungesund und können zu Depression, Süchten, Burnout, Essstörungen, wechselnden romantischen Beziehungen und einem allgemeinem vernachlässigen der eigenen Bedürfnisse und Wünsche führen.
4. Du hast einen obsessiven Perfektionswahn
Dass du eine verdeckte narzisstische Mutter als Vorbild hast, spiegelt sich auch in einem übertriebenem Perfektionswahn wider. Da du es als Kind deiner Mutter nie Recht machen konntest, glaubst du, du musst immer die Beste in allem sein.
Die ständige Kritik deiner Mutter, und ihr Getue, sie müsse alles für dich richten, weil du zu nichts fähig bist, zwingt dich als erwachsene Tochter zum obsessiven Perfektionswahn. Nicht selten zeigst du Anzeichen einer obsessiv-kompulsiven Zwangsstörung.
Du denkst, perfekte Ordnung und Sauberkeit sind ein Garant dafür, von deiner Mutter die Liebe zu bekommen, nach der du dich dein Leben lang gesehnt hast. Dass du deine innere Leere füllst und keine Unruhe mehr empfindest, wenn alle Gegenstände an ihrem Platz sind. Eine perfekte äußere Schale, wohingegen dein Inneres verletzt ist und sich nach Heilung sehnt.
5. Du bist fixiert auf dein Äußeres
Deine verdeckte narzisstische Mutter hat dir als kleines Mädchen eingeredet, sie würde dich nur lieben, solange du hübsch, sauber und ordentlich gekleidet bist und auch sonst das brave Vorzeigekind bist. Mit Liebe hat diese Forderung deiner Mutter nichts zu tun.
Sie wollte dadurch nur selbst als eine tolle Mutter dastehen und sich mit ihrer Leistung brüsten – schließlich hat sie dich zur Welt gebracht. Ohne sie gäbe es dich nicht. Der Lob gehöre bloß ihr.
Sie ließ dich spüren, dass du nur dann „ihre“ Tochter bist, wenn du ihrem Schönheitsideal entsprachst. Sehr oft kritisierte sie dich, falls du etwas an Gewicht zugenommen haben solltest. Warst du nicht perfekt, strafte sie dich mit emotionaler Kälte und ausgeprägterer Abweisung.
Als Kind konntest du ihre Manipulationen weder erkennen noch verstehen. Du hast dich ihren Schönheitsvorstellungen gebeugt aus Hoffnung, sie würde dich dadurch tatsächlich lieben. Und doch tat sie das nie. Trotzdem, kannst du auch im Erwachsenenalter diese Fixierung auf Äußerlichkeiten nicht ablegen. Diese sind noch weiterhin dein Schrei nach Liebe.
6. Durch deine verdeckte narzisstische Mutter bist du immer diejenige, die alles von sich gibt
Für deine Mutter war es selbstverständlich, dass du immer für sie da bist. Sie fragte nicht nach deinen Wünschen, Vorstellungen, Hoffnungen oder Zukunftsplänen. Dies alles gab es in ihrer Weltanschauung nicht. Du hattest dich immer nur ihren Wünschen und Erwartungen zu beugen.
Wolltest du das nicht, so wurde sie auf dich wütend und ließ dich das ganz genau spüren. Als kleines Mädchen musstest du sehr viel Abweisung von deiner Mutter erfahren. Du konntest nie mit ihr über Dinge sprechen, welche dich bewegen.
Ein Gespräch mit ihr konnte bloß stattfinden, wenn es dabei um sie ginge. Deine Sorgen, deine Probleme, die gab es nicht. Sie waren nicht relevant. Einzig sie war relevant und sie war wichtig. Irgendwann lerntest du, dass es besser für dich ist, deiner Mutter zu gehorchen und ihr das zu geben, was sie wollte.
Dieses Verhaltensmuster hast du auch als Erwachsene beibehalten. Du gibst dich zu Hundertprozent und erwartest keine Gegenleistung. Nicht selten, wird deine Güte von anderen Menschen ausgenutzt. Auch im beruflichen und privaten Bereichen kannst du nicht nein sagen, was irgendwann höchstwahrscheinlich zum Burnout führen kann.
7. Du hast Schwierigkeiten emotionale Verbindungen aufrecht zu erhalten
Aufgewachsen mit einer Mutter, die eine verdeckte narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, weißt du nicht, was eine harmonische und glückliche Beziehung ist. Du kennst nur das, was du als Kind vorgelebt bekommen hast und das ist eine toxische Bindung deiner Eltern.
Du sehnst dich zwar nach Liebe und Zuneigung, weißt aber nicht, wie eine „normale“ Beziehung funktioniert. Auf der anderen Seite suchst du dir häufig auch selbst narzisstische Partner aus. Es ist verständlich, dass sich Menschen von dem Gewohnten angezogen fühlen.
Genauso ist es bei Töchtern von Narzissten. Die Situation ist bekannt, und auch deine Reaktion auf diese ist bereits „geübt“ und vorhanden. Die Beziehung an sich ist sicherlich weder angenehm noch einfach, aber sie ist vertraut, stabil und verlässlich. Sie gibt dir ein trügerisches Bild von Sicherheit.
Du kennst bereits alle möglichen Szenarien, die auf dich zukommen könnten, und bist auf sie vorbereitet. Du bist es gewohnt zu lieben und nicht zurückgeliebt werden. Ein eindeutiges Zeichen, dass du die Tochter einer verdeckten narzisstischen Mutter bist.
8. Du bist auf eine toxische Art unabhängig
Bereits als Kind musstest du erfahren, dass du dich auf deine Mutter nicht verlassen kannst, und dass du auf dich allein gestellt bist. Häufig wirst du auch selten Rückhalt von deinem Vater erhalten haben oder anderen Familienmitgliedern.
Denn eine verdeckte narzisstische Mutter ist das Alphatier in einer Familie. Alle anderen haben sich ihr unterzuordnen, so auch ihr Partner und all ihre Kinder. Hat sie dich zum Sündenbock erwählt, so müssen sich alle anderen ihrer Entscheidung fügen.
Dadurch musstest du früh lernen, eigenständig und unabhängig zu sein. Diese Eigenschaften halfen dir die Kindheit zu überstehen, hindern dich jedoch im Erwachsenenalter. Eine toxische Unabhängigkeit liegt vor, wenn du der Meinung bist, du brauchst keine anderen Menschen in deinem Leben.
Zum größten Teil verständlich, da du in der Vergangenheit auf niemanden wirklich zählen konntest. Auf der anderen Seite leider auch sehr hinderlich, da du es verlernt hast um Hilfe zu fragen, wenn du welche brauchst.
Auf diese Weise bist du auch nicht in der Lage zu erkennen, wenn jemand für dich da sein möchte – ganz ohne Hintergedanken und Eigennutz.
9. Eine verdeckte narzisstische Mutter lässt ihre Tochter nicht los
Diese krankhafte Beziehung zu deiner Mutter endet auch im Erwachsenenalter nicht. Deine verdeckte narzisstische Mutter lebt im Glauben, sie wüsste, was das Beste für dich ist. Diesen Glauben wird sie nicht ablegen, wenn du nicht mehr bei ihr im Haus lebst. Sie empfindet sich selbst, als die Gute.
Aus deinem Leben raushalten wird sie sich genauso wenig, wenn du es geschafft hast eine feste Beziehung aufzubauen und vielleicht sogar bereits selber Mutter geworden bist. Sie wird auch weiterhin über dein Leben bestimmen wollen.
Schließlich bist du ihre „Erweiterung“, sie hat dich erschaffen und sie darf über dich verfügen. Aus diesem Grund ist es für dich als Tochter einer Narzisstin gar nicht einfach dich von ihr zu lösen.
Allerdings, solange die Bedürfnisse deiner Mutter und nicht deine eigenen Bedürfnisse die treibende Kraft eurer Beziehung sind, sollte diese beendet werden. Falls du es nicht schaffst, deine verdeckte narzisstische Mutter komplett aus deinem Leben zu schließen, so versuche den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren.
Sie hat dir als Kind nicht die notwendige Liebe und Sicherheit gegeben, warum sollte es im Erwachsenenleben anders sein?
Warum ist verdeckter Narzissmus derart gefährlich?
Im Gegensatz zum offenen Narzissmus, findet der verdeckte Narzissmus unterschwellig statt. Eine verdeckte narzisstische Mutter sieht sich in erster Linie als eine aufopferungsvolle und liebevolle Person. So gibt sie sich auch nach Außen vor.
Häufig weiß sie selber nicht, dass sie an einer Persönlichkeitsstörung leidet. Sie findet sich völlig in Ordnung. Und genau hier liegt das größte Problem. Wenn eine Krankheit erkannt wird, so gibt es Möglichkeiten diese zu behandeln und zu heilen.
Anders bei fehlender Akzeptanz und mangelnder Selbsterkenntnis. Eine verdeckte narzisstische Mutter kann Verluste nicht verkraften. Aus diesem Grunde integriert sie sich auch in jede Lebensphase ihrer Tochter um sie dadurch zu kontrollieren.
Die wachsende Unabhängigkeit ihrer heranwachsenden Tochter empfindet einer narzisstische Mutter als Bedrohung. Daher versucht sie diese Unabhängigkeit zu untergraben. Im Regelfall wird eine verdeckte narzisstische Mutter ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen und ihre Tochter daran hindern ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Die Überpräsenz der Mutter führt bei der Tochter zu Identitätsproblemen und Abhängigkeit. Genau das ist die Absicht einer verdeckten narzisstischen Mutter.
Die Tochter opfert in solchen Fällen ihre eigene emotionale Authentizität, nur um ihre Mutter zufriedenzustellen. Genau genommen weiß die Tochter gar nicht wirklich wie sie sich fühlt. Sie weiß nur, wie sie sich verhalten soll, um die Bedürfnisse ihrer Mutter zu erfüllen.
Wie kannst du dich von einer verdeckten narzisstischen Mutter lösen?
Sich von einer narzisstischen Mutter zu lösen, ist kein einfacher Weg. Die überwältigende Präsenz solch einer Mutter löst bei der Tochter zwei sich widersprechende Emotionen aus.
Zum einen will sie der Mutter gefallen und von ihr geliebt werden, zum anderen, will sie sich von dieser ungesunden Beziehung befreien.
Und auch wenn das Erstere gar nicht möglich ist, denn eine verdeckte narzisstische Mutter ist nicht fähig andere zu lieben, so sehnt sich die Tochter auch weiterhin nach Anerkennung. Was ein vergeblicher Versuch seitens der Tochter ist.
Denn ihre Mutter sieht sie nicht mal als einen eigenständigen Menschen an. Nein, für sie ist ihre Tochter lediglich ein Objekt. Und dieses Objekt ist ein Spiegel ihres vollkommenen Selbstbildes. Für die narzisstische Mutter ist es unerträglich etwas anderes in diesem Spiegel als sich selbst zu sehen.
Dementsprechend existiert in ihren Augen ihre Tochter nicht als ein Individuum mit eigenen Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen. Eine Narzisstin erkennt keine anderen Persönlichkeiten an, außer sich selbst.
Aus diesem Grunde ist die Trennung von einer narzisstischen Mutter die bessere Wahl. Doch alleine, kann dies nicht gemeistert werden. Nur mit professioneller Unterstützung und entsprechender Therapie können sich Töchter von verdeckt narzisstischen Müttern in dieser toxischen Verbindung befreien.
Und dies ist notwendig, damit diese Töchter nicht selbst zu genau den gleichen verdeckten narzisstischen Müttern werden, vor denen sie versuchen wegzulaufen.