Jeder von uns hat ab und zu einen schlechten Tag, doch das ist etwas anderes. Man kann kaum aus dem Bett aufstehen, sich fertig machen und zur Arbeit gehen. Wenn es nicht unbedingt sein muss, dann wird man seine Wohnung auch nicht verlassen.
Was wiederum bedeutet, man wird sich auch nicht die Zähne putzten, nicht duschen und wenn man überhaupt die Kraft hatte, gestern Abend sein Pyjama anzuziehen, dann wird man darin den ganzen Tag auch bleiben.
Es ist nicht, dass man keinen Bock hat, sich um sich zu kümmern, sondern man hat keine Lebensenergie, keinen Willen, nichts, was einen vorantreiben würde.
Ist man traurig? Ja und nein. Nichts kann einen glücklich machen, aber zur gleicher Zeit, macht ihn auch nichts wirklich traurig. Man ist einfach ausgeschaltet und möchte nicht mehr existieren.
Kontakte meiden hat immer seine Folgen und ist nicht so unauffällig, wie es ansehen mag. Jede von deinen depressiven Episoden reflektieren sich auch auf deine Beziehungen.
Egal, ob Freundschaft, Liebesbeziehung oder Beziehungen mit deiner Familie, hast du keine Energie, du selbst zu sein, wirst du auch keine Energie haben, mit ihnen in Kontakt zu sein und du wirst wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit als üblich brauchen.
Das Schlimme daran, was alles noch schwieriger macht – du fühlst dich zu verletzlich, um deine Zeit mit jemandem zu verbringen, auch wenn, alles, was du jetzt haben und tun würdest, ist, jemanden, mit wem du über deine Situation sprechen kannst, zu haben.
Eigentlich hast du schon diese eine Person gefunden und er kümmert sich um dich. Leider kannst du das in dieser Zeit nicht merken und deswegen lehnst du ihn unbewusst ab.
Hand aufs Herz, das kann auch ihn sehr stark verletzten und das hat er wirklich nicht verdient. Außerdem nimmst du dir selbst so die Gelegenheit ab, getröstet zu sein und schneller deine depressive Phase zu überwinden.
Wie du es schaffen kannst, die Hilfe deines Partners zu erkennen und zu akzeptieren, findest du in diesen Artikel. Ich hoffe ernst, dass du das nächste Mal einige von diesen Dingen implementieren wirst.
Was kannst du tun, damit deine Depression deine Beziehung nicht gefährdet?
Depression kann dich wirklich davon überzeugen, dass dich keiner liebt, dass es keinen Platz für dich auf dieser Welt gibt und dass es keinen kümmern würde, wenn es dich nicht gäbe.
Das ist nicht wahr und das weißt du, aber nur an “regelmäßigen” Tagen. An depressiven Tagen schaffst du es trotz jeder Anstrengung nicht mal einen Funken dieser Wahrheit zu sehen.
Wenn dich deine Depression nach unten zieht, ist es am besten, dich mit ihr hinzusetzten und ihr mal zuzuhören.
Noch immer gibt es keine richtige Erklärung, wieso es zu Depression kommt und keiner kann einen eindeutigen Grund für Depression nennen. Einige Psychologen meinen, dass verschiedene Disbalance im Leben zu Depression führen, während andere sagen, dass zu hohe Erwartungen und Ziele Depression verursachen.
Den Grund, wieso du dich jetzt so mies fühlst, weißt du selbst wahrscheinlich schon. Es kann auch eine nicht verarbeitete Trauma aus der Kindheit, eine Enttäuschung oder Misserfolg sein – all das ist erlaubt und in Ordnung.
Doch ziehst du dich zu viel und zu lang zurück, bringst du deine Beziehung in Gefahr und stößt gegen einen der wichtigsten Regeln einer romantischen Beziehung: sich seinen Partner anvertrauen. Ihn zulassen, dir zu helfen und eine Lösung gemeinsam zu finden.
Eine Krise ist immer eine Gelegenheit – so wird jede depressive Krise, die einer von euch hat, auch eine Gelegenheit für euch, eure Beziehung zu stärken.
Schauen wir uns mal an, wie ihr das schaffen könnt, denn ihr könnt es!
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1. Öffne dich deinem Partner
Deine Depression wird dich fragen – Muss es sein? Vielleicht gehe ich ihnen auf die Nerven, vielleicht reden wir jetzt besser nicht! Machen wir es ein anderes Mal!
Die Stimme in deinem Kopf, die dir das sagt, sitzt dir an den Schultern und lässt dir nicht zu, den Kopf hochzuheben, wieso würdest du auch sie hören?
Es wird auch eine andere, aber viel leisere Stimme geben. Diese wird dich daran erinnern, dass er dein Partner ist, dass er immer Liebe für dich hatte und dass er Verständnis für dich hat. Auch, wenn du weinen musst, wird er es verstehen.
Folge dieser Stimme!
Dein Partner hat sicherlich schon bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber er kann keine Gedanken lesen. Er möchte dir helfen, aber antwortest du mit “Nichts”, wenn er fragt, was ist mit dir, hast du ihm die Hände gebunden und ein Stich ins Herz gerissen.
2. Sage ihm, was du brauchst
Ihm zu erzählen, was dir Sorgen macht, ist eine Sache und ist schon an sich sehr gut, aber ihn um etwas bitten, ist etwas anderes.
Entgegen der Meinung, dass man sich so wie eine Last für seinen Partner anfühlen wird, sage ich dir etwas – einige Umfragen haben bewiesen, dass sich Partner nützlich fühlen, wenn ihnen ihre Partner ihre Wünsche äußern.
Das kann eine Kleinigkeit sein, wie er kann dir Schokolade bringen, einen Film mit dir schauen oder einfach mit dir in Stille liegen und mit dir kuscheln, bis du dich besser fühlst.
Würde es dich stören, wenn dich dein Partner darum bitten würde? Natürlich nicht. Du würdest froh sein, weil du ihn helfen kannst und weil ausgerechnet du die Person bist, die seine Laune verbessern kann.
So fühlt sich auch dein Partner. Gibt ihm eine Chance und er wird dir mal zeigen, dass du für ihn überhaupt keine Last, sondern ein Segen bist.
3. Habe keine Angst, manchmal auch “Nein” zu sagen
Hast du im Moment keine Energie und Willen, mit ihm und euren Freunden auszugehen, ins Kino zu gehen oder nur bei jemanden in der Wohnung abzuhängen, dann sag es ihm so wie es ist.
Du weißt, dass du es nicht aushalten wirst und dass du es kaum erwarten wirst, nach Hause zu gehen, dein Pyjama anzuziehen und unter die Decke zu kriechen. Und das ist auch in Ordnung.
Du bist keine Schauspielerin und das musst du auch nicht sein. Versuchst du es, so zu tun, als ob es dir Spaß macht, trickst du dich selbst mehr als deinen Freund und alle anderen. Man merkt einfach, wenn es jemand kaum erwarten kann, zu fliehen und das verdirbt oft die Atmosphäre, was dir in dieser Situation nur noch zusätzliche Schuldgefühle geben wird.
Sagst du deinem Partner offen, was Sache ist, wird er es sicherlich verstehen und sehr wahrscheinlich lieber mit dir seine Zeit verbringen.
4. Antworte auf seine Nachrichten und Anrufe
Er liebt dich und er kümmert sich um dich, deswegen möchte er wissen, was dir am Herzen liegt. Wenn du es selbst nicht weißt, dann sagt ihm einfach, dass auch du keine Ahnung hast, was konkret dich so stark niedergeschlagen hat, aber lass keine graue Zone zwischen euch, die ihn dazu bringen wird, zu denken, dass er etwas falsch gemacht hat.
Gute Kommunikation ist der Schlüssel zu jeder guten Beziehung, vor allem einer romantischen, in welche sehr viele und intensive Gefühle eingebaut sind.
Nicht nur, dass du deinem Freund so das Leben leichter machst, sondern du hilfst auch dir selbst. Gespräche mit ihm werden dir guttun.
Ihn zu meiden, stärkt nur deine negativen Gedanken, dass dich keiner liebt und dass du der Liebe nicht würdig bist, wobei es offensichtlich ist, dass das nicht der Fall ist.
5. Erkläre ihm deine Handlungen
Gehst du üblich ins Fitnessstudio, aber nicht in den letzten Tagen, liebst du es, selbst zu kochen, aber isst jetzt am meisten Junk-Food oder bist du immer ordentlich, aber jetzt ist deine Wohnung ein richtiges Chaos, ist es am besten, deinem Partner sofort eine ehrliche Antwort zu geben.
Solche große, offensichtliche und noch dazu plötzliche – ja, auch wenn sich depressive Gedanken eine längere Zeit schleichen, werden Änderungen immer plötzlich aussehen – kann man nicht übersehen und auf sie nicht reagieren.
Lass nicht zu, dass du dich gegenüber ihm passiv-aggressiv verhältst und unverschämt kurze Antworten, die nichts sagen, gibst. Sagst du ihm, dass du dich im Moment nicht sehr wohlfühlst, wird er dir helfen können und er wird wissen, dass seine Hilfe willkommen ist.
Ansonsten, wird er sich zurückziehen, weil er unter den Eindruck sein wird, dass er dir auf den Keks geht und dass du ihn in deiner Näher nicht haben möchtest.
6. Er soll deine Unterstützung sein, aber du kannst jederzeit professionelle Hilfe suchen
Dein Partner ist dein Partner – er kann dir helfen, dir Liebe geben und für dich in schwierigen Zeiten da sein, aber einige Wunden kann er vielleicht trotz jeden Willen nicht heilen.
Nimm ihm das nicht übel, er hat sicherlich sein Bestes für dich gegeben. Es ist wirklich schwer, manchmal unmöglich, ein Herz, welches man nicht gebrochen hat, zu heilen.
Solltest du merken, dass es dir trotz allem, immer noch nicht besser geht oder dass du einige Wunden einfach nicht schließen kannst, dann schäme dich nicht, professionelle Hilfe zu suchen.
Ein Rat eines Therapeuten wird dir bei deinem jetzigen Problem helfen, aber es wird dir auch eine Richtlinie für jedes nächste Mal sein. So schaffst du es, dein Problem in seinen Wurzeln zu klären.
Das wird natürlich die Hilfe und Einsatz deines Partners nicht verkleinern, sondern genügend Raum machen, sodass seine Umarmungen und Liebe dir wirklich helfen können.