Du bist dir schon bewusst, wie oft wir Erwachsene uns einbilden, dass wir nicht perfekt sind, obwohl unsere Charaktere schon gebildet sind – dann stell dir vor, was für ein Chaos im Kopf eines/r Teenager/in herrscht!
Unvollkommenheiten sehen enorm groß aus, man hat den Eindruck, allein auf der Welt zu sein und was immer man tut, sieht es ungenügend aus.
Das Teenageralter war schon immer schwer, aber ich bin mir sicher, dass wir alle der Meinung sind, dass es heutzutage doppelt so schwer ist.
Im Internet sieht man ein perfektes Leben anderer Menschen, nach welchem man strebt – ohne den sozialen Meiden kann man in dieser Zeit nicht leben.
Zu Hause stellen die Eltern Regeln, Verbote oder Erwartungen – man möchte seine Eltern nicht enttäuschen!
In der Schule wird es immer schwerer und schwerer – je älter man ist, desto mehr Verpflichtungen hat man.
In der Gesellschaft gibt es ungeschriebene Normen, denen man folgen muss – wer möchte im Teenageralter ein Outsider sein?
Keiner! Aber jeder fühlt sich so.
Auf die Außenwelt kann man nicht oder sehr wenig Einfluss haben, aber deshalb kannst du als Elternteil sehr viel für dein Kind in diesem Alter tun.
Ich verstehe es, dass du auch manchmal unsicher bist, an dir selbst zweifelst und dich fragst, ob du eine gute Mutter bist, doch in den Augen deines Kindes siehst du anders aus.
Teenager stehen an der Grenze zwischen ihrer Kindheit und dem erwachsenen Alter, sie sind verwirrt und haben keine Ahnung mehr, was sie tun sollen!
Nicht mehr ein Kind, immer noch nicht ein Erwachsener! Das kann ziemlich schwer sein, denn man hat keine Ahnung mehr, was richtig ist, was falsch.
Du weißt selbst, welchen Herausforderungen muss man sich in diesem Alter stellen. Vieles hat sich geändert, seit du in diesem Alter gewesen bist, deshalb ist es vielleicht nicht schlecht, dir unsere x Tipps, wie du deinen Teenager leichter verstehen kannst, anzuschauen.
1. Genug Freiraum geben
Freiraum ist für Teenager wichtig, und zwar in jeder Sicht.
Sein Zimmer ohne Klopfen zu betreten, seine Sachen zu durchsuchen oder dein Kind mit deinen Erwartungen und Anordnungen einzuschränken, führt dazu, es noch weiter von dir zu treiben.
Dein Kind wird sich dir öffnen, wenn es bereit ist und wenn es sich sicher fühlt. Das wirst du nicht erreichen, indem du dich wie ein General verhältst.
Natürlich ist es nötig und sehr wichtig, Autorität zu haben, doch mit solchem Verhalten kannst du nur das Gegenteil erreichen.
Statt einer fürsorglichen Mutter, die sich um ihr Kind kümmert und die für ihr Kind da sein möchte, wirst du eine strenge Mutter, von welcher man alles verstecken muss!
Auch, wenn deine Absichten nie bös gemeint sind, wirst du so dein Kind noch mehr verletzen und sein Vertrauen zerstören. Das führt uns zum nächsten Punkt.
2. Private Sphäre ist wichtig
Wie schon erwähnt, ist diese Lebensphase auch für dich sehr anstrengend und voller Herausforderungen.
Du weißt, was dein Teenager erlebt, aber zu gleicher Zeit hast du keine Ahnung, was in seinem Leben abgeht.
Und wie wirst du das erfahren? Indem du heimlich das Tagebuch deines Kindes liest, durch sein Handy gehst oder dazu zwingst, ständig die Zimmertür offenzuhalten, wirst du sicherlich nicht weiterkommen.
Klar, dein Kind wird deine Regeln befolgen, aber deswegen wird es sich immer wieder in sich ziehen und sicherlich nicht mit dir über seine Probleme reden.
Zeig deine Liebe auf eine zarte Art, nicht durch deine Autorität. Lass es mal sein – du musst nicht sofort wissen, was dein Kind in Kopf hat. Und vor allem – teile seine Geheimnisse nicht weiter und lache sie nicht aus!
Vielleicht sind das für dich Kleinigkeiten, aber für Teenies ist das ein Weltuntergang.
3. Zeit zusammen verbringen – aber auch seine Vorschläge akzeptieren
Möchtest du mit deinem Kind nah sein, dann solltest du seine Wünsche mal erfüllen.
Du findest dich auch mit deinen Freunden auf dem halben Weg, wenn ihr etwas unternehmen möchtet, nicht wahr? Dann sei eine gute Freundin auch deinem Kind und schau dir einen Film, den du langweilig findest, an!
So baust du eine feste Bindung mit deinem Kind auf. Versuche nicht immer Anordnungen zu geben, was man tun wird, wann und wie. Nimm ab und zu seine Vorschläge an und sei ein Teil seiner Welt.
Immerhin warst du einmal ein Kind und ein Teenager, du weißt, wie es ist, in diesem Alter zu sein – doch dein Kind hat keine Ahnung, wie es so ist, eine erwachsene Person oder eine Mutter zu sein.
Deshalb ist es für dich einfacher, dich ab und zu deinem Kind anzupassen.
4. Höre zu
Dein Teenager wird vielleicht nicht oft mit dir reden wollen, aber wenn es dazu kommt, dass sich dein Kind dir öffnet, dann sei präsent.
Teenager sind sehr verletzlich, auch wenn sie einen sehr aggressiven und rebellischen Auftritt haben. Doch das ist nur eine Maske.
Dahinter versteckt sich ein weiches Herz, immer noch rein wie bei einem Kind, welches sich mit ersten Lebensschwierigkeiten auseinandersetzen muss.
Freundschaften, die schon im Kindergarten angefangen sind, brechen sich jetzt; es ist schwer, neue Freundschaften aufzubauen und man hat das Gefühl, keiner würde einen verstehen.
Die eigene Mutter sieht auch sehr oft fern oder fremd aus – doch trotz allem vertraut man seiner Mutter am meisten.
Manchmal ist es nicht so wichtig, einen Rat zu geben; es ist wichtig, dass dein Kind weiß, dass es in dir immer Unterstützung und Vertrauen finden will.
5. Süße Spitznamen sind nicht mehr süß
Die Zeit, in der du dein kleines Kind mit süßen Namen und Spitznamen genannt hast, ist jetzt vorbei. Denn dein kleines Kind ist nicht mehr ein kleines Kind!
Das zeigt wiedermal, wie schwer diese Periode für Eltern ist. Aber du musst bereit sein, es zu akzeptieren, dass vor dir eine fast erwachsene Person und kein Kind steht. Das ist dein Teil eurer Beziehung.
Das, was für dich immer noch süß ist, ist für deinen Teenager äußerst peinlich. Und hier muss man den Teenies recht geben.
6. Verständnis zeigen
Möchtest du, dass dein Kind in dir eine Freundin sieht, der er sich anvertrauen kann, dann musst du eine gute Freundin deinem Kind sein.
Es ist nicht immer leicht, seine Fehler und Unsicherheiten zuzugeben, vor allem nicht, wenn man den Eindruck hat, dass alle anderen ein perfektes Leben haben und dass einen jeder hasst.
Leider sehen viele Teenager so die Welt um sich. Dazu noch eine Mutter, die kein Verständnis hat, über den Kopf zu haben, führt dazu, seine Gefühle noch mehr zu verstecken.
Besorgnis und Depression sind nie vorgespielt, auch nicht von Teenies. Keiner möchte absichtlich nicht aus dem Bett aufstehen, sein Zimmer nicht aufräumen oder keinen Appetit haben.
Was sich im Hintergrund versteckt, kannst du nur ahnen. Aber, wenn du dir etwas Zeit nimmst und deinem Kind Verständnis zeigst, wirst du wissen, was seine Sorgen sind und wie du ihm helfen kannst.
7. Unterstützung geben
Manchmal wird dein Kind etwas haben, erreichen oder sein wollen, wofür du schon im Voraus weißt, dass es unmöglich ist.
Da du älter bist und da du schon viele Male im Leben gefallen und aufgestanden bist, kannst du schon Schwierigkeiten vorhersehen. Aber dein Teenager nicht.
Und genau das muss er jetzt lernen. Du weißt schon, dass dein Kind dieses Wissen nur durch seine eigenen Fehler sammeln wird, nicht indem du ständig Anordnungen gibst, was es tun soll und was nicht.
Gib Warnzeichen, sei seine Unterstützung, aber lass ihm zu, etwas allein zu schaffen und seine Schwierigkeiten zu lösen.
So wirst du ein Mentor für dein Kind sein, nicht eine Stimme im Hinterkopf, die ständig für alles sagt, dass es unmöglich ist.
8. Vergiss nicht, zu loben
Zwischen all den Dingen, die du nicht tun solltest, ist hier etwas, was du unbedingt machen musst!
Du musst dein Kind immer wieder loben. Das, was bis jetzt ein Kuss für gute Nacht war oder an der Hand halten, während ihr unterwegs seid, wird jetzt deine Anerkennung sein, dass dein Teenager etwas gut gemacht hat.
Es weckt das gleiche Gefühl im Herzen – Sicherheit. Es sagt: “Mama sieht mich und Mama liebt mich. Mama ist für mich da.”
9. Akzeptiere ihn, so wie er ist
Jede Mutter hatte eine Vorstellung, wie ihr Kind aussehen, was es von Beruf sein und wie es sich verhalten sollte, schon als sie schwanger war.
Nun, Kinder zu haben ist nicht wie mit Lehm zu modellieren. Das ist ein kleiner Mensch vor dir, mit seinen eigenen Gedanken, Affinitäten, Wünschen und Gefühlen.
Darauf hast du keinen Einfluss. Klar, du hast ihm den größten Teil beigebracht, aber diese Phase, in welcher das Kind von seinen Eltern lernt, ist jetzt vorbei.
Jetzt sucht dieser kleine Mensch seinen Platz unter dem Himmel. Und zwar allein. Jetzt ist es Zeit, dass dein Kind seinem Herzen zuhört und seinen Träumen folgt.
Vielleicht wird das völlig anders sein als das, was du für ihn geplant hast – aber du musst wissen, dass dein Kind nur so glücklich sein wird.
10. Nimm sein Verhalten nicht persönlich
Teenager können sehr stark ihre Eltern verletzen. Das kommt gerade davon, dass sie selbst so verletzlich sind.
Sehr oft passiert es, dass Menschen mit einem gebrochenen Herzen andere verletzen. Auf der anderen Hand, wenn man einen Streit hat, denkt man nicht daran, was man sagt, und nicht alles, was gesagt ist, ist auch so gemeint.
Du möchtest doch deinem Teenager zeigen, wie man mit seinen Emotionen umgeht, nicht wahr? Dann musst du es ihm mit deinem Beispiel zeigen.
Sei sehr vorsichtig, wie du seine Worte oder Verhalten wahrnimmst und wie du reagierst. Behalte immer im Sinn, dass dein Kind verletzlich ist und dass es aus der Beziehung mit dir lernen wird, wie zwischenmenschliche Beziehungen funktionieren.